Lea von Bidder startet mit Ava-App durch
Mit Fruchtbarkeit an den Männern vorbei

Lea von Bidder (29) legte mit dem Tech-Start-up Ava einen beispiellosen Aufstieg hin. Die Technologiebranche habe sie nicht abgeschreckt. Im Gegenteil. Sie wählte die Branche, weil sie sich davon eine grosse Schlagkraft erhoffte.
Publiziert: 29.08.2019 um 23:50 Uhr
1/7
Ava-Chefin Lea von Bidder hat die grosse und schnelle Wirkung, die Tech-Firmen erzielen können, in den Bann gezogen.
Foto: Zvg
Claudia Gnehm
Claudia GnehmStellvertretende Wirtschaftschefin

Die Technologie-Branche hat Lea von Bidder (29) nicht angezogen, weil sie ein Tech-Freak ist. Als sie Anfang zwanzig war, entschied sie sich bewusst, in die Tech-Branche einzusteigen. «Ich war begeistert von der grossen und schnellen Wirkung, die Tech-Firmen erzielen konnten», erklärt sie dem BLICK. Damals hatte die Zürcherin mit Universitätsabschluss in Wirtschaftswissenschaft bereits eine Schokoladenfirma in Indien aufgebaut.

Doch was das Unternehmen bewirkte, war ihr zu lokal und ging ihr zu langsam. Sie wollte mit ihrer Arbeit mehr bewegen. Es sei Glück gewesen, dass sie kurz nach ihrer Rückkehr nach Zürich im Jahr 2014 die Mitgründer des Medizinal-Start-ups Ava kennenlernte. Von Bidder heuerte als Marketing-Chefin an und wurde zum Gesicht von Ava, das zwei Jahre später in den USA das gleichnamige Armband Ava auf den Markt brachte. Das Armband mit Sensor und App hilft Frauen mit Kinderwunsch, schwanger zu werden.

Technologie verhilft Frauen zu Selbstbestimmung

Seither expandierte Ava nach Europa und Asien und wurde schon zwei Mal als Schweizer Start-up des Jahres ausgezeichnet. Nächstes Jahr übernimmt von Bidder die Firmenleitung und wechselt von ihrem Arbeitsort San Francisco (USA) nach Zürich.

Es sei kein Zufall, dass sie sich heute so stark für die Gesundheit von Frauen einsetze, sagt sie. Sie habe sich schon als Teenager mit dem Frauenmangel in Führungspositionen, gläsernen Decken und Frauenquoten auseinandergesetzt und sich gefragt, wie man Frauen fördern könne. Ava verhelfe Frauen zu mehr Selbstbestimmung, weil sie ihnen ermögliche, ihre fruchtbaren Tage zu bestimmen.

Von Bidder glaubt, sie habe es in eine Führungsposition geschafft, weil sei gezielt ihre Vision verfolgte. Gleichzeitig helfe ihr ein gewisses Selbstbewusstsein, ihre Neugier und Lust auf Veränderungen. «Für mich wäre es keine Option, immer das Gleiche zu machen», sagt sie.

Noch keine Chancengleichheit

Sie sei in der Branche nie auf grosse Hindernisse gestossen, weil sie eine Frau sei. Das liege wohl auch an ihrem Themenbereich. Sie wendet ein: «Trotzdem möchte ich betonen, dass die Situation für Männer und Frauen wirklich unterschiedlich ist. Es gibt definitiv noch keine Chancengleichheit, auch nicht bei uns in der Schweiz.» Für Chancengleichheit brauche es ein Miteinander.

Da Tech die Zukunft in allen Bereichen sei, könne die Industrie gerade Frauen die Türen öffnen, ist die Schweizerin überzeugt. Ihr ist es auch wichtig, ein gutes Beispiel zu setzen. In der Geschäftsführung liege der Frauenanteil bei über 50 Prozent.

Das ist der Digitaltag

Seit 2017 wird jährlich ein nationaler Digitaltag unter der Federführung von Digitalswitzerland durchgeführt. Ziel ist es, die Digitalisierung für die Schweizer Bevölkerung erlebbar zu machen sowie Chancen und Herausforderungen aufzuzeigen. Am 3. September 2019 findet der Anlass zum dritten Mal statt. An zwölf Standorten gibt es rund 300 kostenlose Aktivitäten wie etwa Bühnenshows und Ausstellungen – alles im Zeichen des Themas «lifelong learning». BLICK berichtet über Frauen, die sich in der Welt der Tech-Berufe behaupten. Bundespräsident Ueli Maurer (68) wird den Aktionstag in Bern offiziell eröffnen. Der Digitaltag ist übrigens eine Schweizer Erfindung – Initiator ist Marc Walder (54), Chef von BLICK-Herausgeber Ringier. Lesen Sie hier alles über den 3. Schweizer Digitaltag: mag.digitaltag.swiss 

Seit 2017 wird jährlich ein nationaler Digitaltag unter der Federführung von Digitalswitzerland durchgeführt. Ziel ist es, die Digitalisierung für die Schweizer Bevölkerung erlebbar zu machen sowie Chancen und Herausforderungen aufzuzeigen. Am 3. September 2019 findet der Anlass zum dritten Mal statt. An zwölf Standorten gibt es rund 300 kostenlose Aktivitäten wie etwa Bühnenshows und Ausstellungen – alles im Zeichen des Themas «lifelong learning». BLICK berichtet über Frauen, die sich in der Welt der Tech-Berufe behaupten. Bundespräsident Ueli Maurer (68) wird den Aktionstag in Bern offiziell eröffnen. Der Digitaltag ist übrigens eine Schweizer Erfindung – Initiator ist Marc Walder (54), Chef von BLICK-Herausgeber Ringier. Lesen Sie hier alles über den 3. Schweizer Digitaltag: mag.digitaltag.swiss 

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.