Die Regionalfluggesellschaft Helvetic Airways weitet ihr Streckennetz aus. In Kooperation mit einem Reisespezialisten offeriert das Unternehmen Pauschalreisen nach Südosteuropa. Im Fokus: Kroatien, Montenegro, Litauen.
Das Angebot läuft unter dem Namen «Pop-up»-Flights. Der Begriff erinnert an die Pop-up-Stores im Detailhandel. Das sind Läden, die nur für kurze Zeit offen sind. Für ein paar Wochen oder Monate.
Die Idee ist aus der Not entstanden, wie Helvetic-Besitzer Martin Ebner (74) sagt. «Kurzarbeit hat Vorteile, aber auch Nachteile», sagt er. «Mit der Zeit verleidet es den Leuten, sie wollen arbeiten.» Darum habe man ein Produkt entwickelt, das die Leute motiviert.
Die Reiseangebote von Helvetic sind klar definiert. Die dreitägige Dubrovnik-Tour widmet sich der Kultur. Sport und Wellness bestimmen die Agenda auf der kroatischen Insel Brac. Vollpension und drei Übernachtungen inklusive.
Neue Flieger
Die Flüge werden kurzfristig aufgesetzt, heisst es an der Medienkonferenz. Sie werden mit einer Embraer E2-190 durchgeführt. Sie bietet Platz für 110 Passagiere. 13 Embraer-Flieger umfasst die Helvetic-Flotte in der Summe. Wenn die Grenzen wieder schliessen sollten oder wenn an den Destinationen gewisse Quarantäne-Regeln gelten, werden die Reisen nicht durchgeführt. Helvetic verspricht volle Kostenrückerstattung. Der Fluggast habe «kein finanzielles Risiko».
Die Firma begründet das neue Angebot mit einem besonders kurzfristigen Buchungsverhalten nach Corona. Gesucht sei eine neue Art des Reisens und eine hohe Flexibilität.
30 Prozent weniger Treibstoff
Die Fluggesellschaft des Financiers Martin Ebner hat am Mittwoch auch noch bekanntgegeben, dass sie die Zukunft mit grösseren Fliegern bestreiten möchte. Die Airline hat eine bestehende Bestellung von vier Maschinen des Typs Embraer E190-E2 auf die grössere E195-E2 umgewandelt. Mit der Embraer E195-E2 können gemäss den Angaben 120 bis 150 Passagiere transportiert werden.
«Die neuen Flugzeuge brauchen 30 Prozent weniger Treibstoff», erklärt Helvetic-CEO Tobias Pogorevc (49). Aber warum investiert Helvetic ausgerechnet in der Krise in grössere, teurere Flugzeuge? «Alle grossen Airlines beziehen Staatshilfen, die sich in den nächsten Jahren zurückzahlen müssen. Deshalb können sie nicht investieren», sagt Pogorevc. «Wir können investieren und stehen nach der Krise dann voll konkurrenzfähig da.» (ise/pbe)