Lang lebe Fastfood
Kann das schnelle Essen wirklich gesund sein?

Ausgewogener Fastfood ist gefragt. Und bei dreimal pro Woche muss er nicht unbedingt schaden.
Publiziert: 20.11.2016 um 11:59 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:40 Uhr
Man muss es ja nicht gleich übertreiben!
Foto: Iris Maurer/ddp
Ulrich Rotzinger

Fettreiches Essen kann das Hirn schädigen, wenn man als Heranwachsender zu viel und häufig davon isst. Fastfood könnte die Reifung eines Teils der Hirnrinde massiv stören. Diese Erkenntnis haben die ETH und Universität Zürich diese Woche veröffentlicht (BLICK berichtete).

Dumm nur: Bei den Jungen ist das günstige, aber fettreiche Essen in aller Munde. Doch kein Grund zur Sorge: Man muss es eben nicht gleich übertreiben. Sabine Oberrauch (34), Ernährungsberaterin der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung, verurteilt Fastfood nicht total. «Entscheidend sind die Menge und die Häufigkeit des Fastfood-Konsums.»

Chickeria baut rasant aus

Dreimal Fastfood pro Woche muss also nicht unbedingt schaden. «Fastfood muss nicht per se Junkfood sein, sondern kann auch ausgewogen sein», sagt Oberrauch. «Ein gemischter Salat mit Poulet oder Ei und ein Vollkornbrot dazu enthalten alle Komponenten einer ausgewogenen Mahlzeit», so die Expertin.

Auf dieses Konzept setzt Chickeria, das Poulet-Fastfood-Restaurant der Migros. Gegründet im Jahr 2012, hat das Unternehmen den Trend zum «gesunden Fastfood» vorweggenommen. Die Expansion läuft jetzt rasant. Demnächst werden gleich drei Chickerias eröffnet.

Am Freitag bekommt Winterthur ZH eine Filiale, gefolgt von St. Gallen und am 2. Dezember Amriswil TG. Für die erste Jahreshälfte 2017 stehen drei weitere Chickeria-Standorte in Winterthur, Hinwil ZH und im Bahnhof St. Gallen zur Eröffnung an. Damit steigt die Zahl auf 14 Standorte, in ein paar Jahren sollen es 30 Chickerias sein.

Kulinarische Nischenprodukte

Neu ist die Fastfood-Kette Romi. Ein erster Take-away ging Anfang November in Bern auf. Ein zweiter folgt im Dezember in Zürich. Auf der Speisekarte steht mediterranes Kurzfutter wie Pita, Wraps und Salate.

Und mit Prêt-à-manger wagt eine Sandwich-Kette den Sprung über den Röstigraben. Eröffnungen im HB Zürich und in Zürich-Oerlikon stehen demnächst an.

Neu am Start ist «Marché Express». In der ersten Filiale der Coop-Tochter im Zürcher Hauptbahnhof setzt das Take-away auf frische Produkte: So werden Sandwiches vor den Augen der Kunden zubereitet. Dazu gibt es frisch gepresste Säfte, hausgemachte Limonanden und Eistees, Salate und am Mittag warme Mahlzeiten.

Ein weiterer Standort ist mit Zürich-Oerlikon gesichert. Weitere Express-Restaurants sind geplant. Das Potenzial geht gegen 50 Filialen schweizweit.

Im Trend liegen vor allem kulinarische Nischenprodukte aus regionalen Zutaten. Oberrauch: «Firmen, die schnelle und unkomplizierte, aber zugleich ausgewogene und vor allem genussvolle Verpflegung anbieten, treffen den Nerv der Zeit.»

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