Auf einen Blick
- Landwirtschafts-Simulator ist das erfolgreichste Game der Schweiz
- Das Spiel bietet über 400 originalgetreue Maschinen zur Auswahl
- Giants Software hat weltweit 30 Millionen Kopien verkauft
Der Job als Landwirt ist anstrengend. Die im Sommer publizierte Arbeitszeit-Auswertung des Bundesamts für Statistik zeigt: Unsere Bauern schuften am längsten. Mit im Schnitt 49,2 Stunden hat die Land- und Forstwirtschaft die höchste wöchentliche Arbeitszeit aller Branchen. Gleichzeitig verbinden viele mit dem Bauer-Beruf nostalgische Gefühle. Wohl alle haben als Kind mit Holz-Chüehli oder einem Mini-Traktor gespielt, das weckt Emotionen. Und genau darauf zielt das erfolgreichste Game der Schweiz ab: der Landwirtschafts-Simulator.
Die Spielerinnen und Spieler schlüpfen dabei in die Rolle eines Bauern oder einer Landwirtin. Man pflügt die Felder, kümmert sich um die Tiere und die Ernte. Im Spiel herrscht heile Hofwelt: Das eigene Vieh muss nicht geschlachtet werden. Und den ganzen Bürokratieaufwand für Subventionen gibt es auch nicht.
Auch darum ist das Game eine Erfolgsgeschichte – und zwar eine aus der Schweiz. Denn dahinter steckt die Giants Software GmbH mit Sitz in Schlieren ZH. Im Juni 2008 gegründet, beschäftigt die Firma mittlerweile 120 Mitarbeitende und hat Ableger in Deutschland, Tschechien und den USA. Und soll einen jährlichen Umsatz von über 100 Millionen Franken erwirtschaften.
Neue Ausgabe ist Verkaufsschlager auf Steam
Der jüngste Erfolg von Giants: Die neue Game-Version «Farming Simulator 2025», die seit Dienstag erhältlich ist, dominiert derzeit die Verkaufscharts der Gameplattform Steam – vor den Blockbuster-Games «Call of Duty: Black Ops 6» und «Counter Strike 2» von den Spieleentwickler-Riesen Activision und Valve. Weltweit findet das Videospiel Anklang. Den neusten Landwirtschafts-Simulator gibt es in 26 verschiedenen Sprachen – neu ist auch Asien als dritte spielbare Umgebung neben Europa und den USA ins Spiel integriert.
Bereits die früheren Ausgaben waren Verkaufsschlager. Im letzten Januar durchbrach der «Farming Simulator 2022» die Marke von sechs Millionen abgesetzten Kopien. Über alle Ausgaben gesehen hat der Schweizer Spielehersteller laut eigenen Angaben 30 Millionen Stück ihres Games verkauft.
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Hinter Giants stecken die beiden Gründer Christian Ammann (47) und Stefan Geiger. Die zwei ETH-Absolventen bauten schon während des Informatikstudiums an Simulationen. Laut einem SRF-Bericht war es dann ein Freund von Geiger, der den beiden den Vorschlag eines Landwirtschafts-Simulators machte. Idee stiess nach anfänglicher Skepsis auf Anklang. Mit einem Startkapital von 25'000 Franken gründeten sie 2008 die Firma, um eine erste Version umzusetzen – obwohl sie über keinerlei Erfahrung im Puure hatten.
Maschinen aller Top-Marken sind ins Spiel integriert
Was das Game besonders reizvoll macht: Es bietet die Auswahl von über 400 originalgetreuen Maschinen, mit denen man herumfahren kann. Giants hat Verträge mit über 150 Landwirtschaftsmaschinen-Marken – auch Branchengrössen wie Fendt, John Deere und New Holland sind mit dabei.
Zudem basiert das Game auf Open-World-Konzept. Das heisst: Die Spielerinnen und Spieler können sich in der Simulationswelt frei bewegen. Entsprechend viel Zeit verbringen die Fans in der Farming-Simulation. «Es gibt Spielerinnen und Spieler, die mehr als 500 Stunden gespielt haben», sagte Ammann 2021 den Tamedia-Titeln.