Zu den Massnahmen gehört die Umstellung von alten Dieselpumpen auf sauberere, zuverlässigere und effizientere Elektropumpen. Auch soll die individuelle Wasserförderung durch zentrale Sammelpumpen abgelöst werden, wie der Kanton Wallis am Donnerstag mitteilte. Bei der Berieselung mit Wasser werden die Blüten mit einer hauchdünnen Eisschicht isoliert und so vor dem Erfrieren bewahrt.
Vor zwei Jahren hatten Frostschäden im Wallis einen Ernteverlust von etwa einem Drittel verursacht. Danach bewilligte das Walliser Kantonsparlament 35,2 Millionen Franken für die Modernisierung der Sprinkleranlagen.
Bislang wurden fünf Anlagen mit Gesamtkosten von 2,7 Millionen Franken ausgebaut. Zu den bereits abgeschlossenen Projekten gehört ein zentrales Pumpsystem in Fully im Unterwallis. Die Anlage ersetzt zwanzig einzelne Brunnen.
Nun kann die Bewässerung einer Fläche von 35 Hektaren, die vierzig verschiedenen Landwirten gehört, mit einem einzigen Knopfdruck bedient werden. «Das zentralisierte System ermöglicht eine gleichmässige und gerechte Verteilung des Wassers und verhindert so mögliche Konflikte zwischen den Eigentümern», sagte Laurent Maret, Chef des kantonalen Amts für Strukturverbesserungen in der Dienststelle für Landwirtschaft, der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Das Projekt in Fully kostete rund eine Million Franken. Die Hälfte der Summe wird im Rahmen der landwirtschaftlichen Unterstützung für die dritte Rhônekorrektur gezahlt, 30 Prozent von Gemeinde, Kanton und Bund im Rahmen von Strukturverbesserungen und der Rest von den Eigentümern.
Geplant sind fünfzehn weitere Projekte gleicher Art, von denen einige voraussichtlich im Herbst dieses Jahres abgeschlossen sein werden. Sie umfassen insgesamt 920 Hektaren Land und werden rund 20 Millionen Franken kosten.
Die Behörden zahlen nur für die Hauptleitungen der Bewässerungsanlage. Die sekundären Leitungen liegen in der Verantwortung der Eigentümer der Grundstücke, was erhebliche Kosten verursacht, wie Maret sagte.
Die Sprinkleranlagen dienen der Landwirtschaft nicht nur in frostigen Nächten. Im Sommer können damit die negativen Auswirkungen der Dürre bekämpft werden.
Vor zwei Jahren hatte der Frost einen Grossteil der Walliser Ernte vernichtet. Der Ernteausfall betrug 30 Prozent im Wein- und 35 Prozent im Obstbau. Auf insgesamt 70 Millionen Franken belief sich der finanzielle Verlust. Einige Wein- und Obstbauern verloren beinahe die gesamte Jahresernte.
(SDA)