Noch dominieren auf den Schweizer Strassen die althergebrachten Verbrennungsmotoren. Doch ihr Anteil nimmt stark ab: Im ersten Quartal 2019 hatte jedes zehnte neu verkaufte Auto in der Schweiz einen alternativen Antrieb, war also E-Auto, Hybrid oder Plug-in-Hybrid. Der Anteil der rein elektrisch betriebenen Fahrzeuge betrug gut vier Prozent.
«Das wäre eine grosse Chance für uns Lärmschützer», sagt Peter Ettler (74), Präsident der Lärmliga Schweiz, die sich für die Geplagten entlang der Verkehrsachsen im Land einsetzt. «Aber die Politik vernichtet sie sofort wieder.»
Grund für Ettlers Unmut ist nicht die AVAS-Regelung an sich. Laut dieser müssen ab Juli neue E-Auto-Typen die Umwelt beschallen, solange sie langsamer als 20 km/fahren. «Wir können den Sicherheitsgedanken dahinter nachvollziehen», sagt Ettler. «Aber dass mit 75 Dezibel die gleiche Obergrenze wie für Verbrennungsmotoren beibehalten wurde, ist Schwachsinn. Die Hersteller werden das Limit ausnützen. 60 Dezibel wären noch so laut wie ein Rasenmäher in zehn Metern Entfernung, das hätte den Zweck auch erfüllt.»
Mit dem AVAS-Sound gehen die Autobauer ganz unterschiedlich um: Während etwa der kalifornische Edelhersteller Tesla gegenüber BLICK keine genauen Angaben darüber machen kann, wie er mit der neuen Pflicht umgehen wird, sind andere mit vollem Eifer bei der Sache.
BMW hat zum Beispiel öffentlichkeitswirksam einen Klangkomponisten angestellt, der in einem riesigen Studio einen «markentypischen Sound» kreierte. Und Daimler ist überzeugt, ein «dezentes charakteristisches Klangbild» erschaffen zu haben.
Renault-Fahrer können schon seit Jahren am Bordcomputer unter verschiedenen Sounds auswählen, einer davon tönt wie ein Tür-Klangspiel. Und Jaguar schuf einen Klang, der an ein Ufo erinnern soll. Bei den Tests in der Öffentlichkeit schauten die Fussgänger statt auf die Strasse allerdings in den Himmel – also mussten die Komponisten nochmals über die Bücher.
Mit dem AVAS-Sound gehen die Autobauer ganz unterschiedlich um: Während etwa der kalifornische Edelhersteller Tesla gegenüber BLICK keine genauen Angaben darüber machen kann, wie er mit der neuen Pflicht umgehen wird, sind andere mit vollem Eifer bei der Sache.
BMW hat zum Beispiel öffentlichkeitswirksam einen Klangkomponisten angestellt, der in einem riesigen Studio einen «markentypischen Sound» kreierte. Und Daimler ist überzeugt, ein «dezentes charakteristisches Klangbild» erschaffen zu haben.
Renault-Fahrer können schon seit Jahren am Bordcomputer unter verschiedenen Sounds auswählen, einer davon tönt wie ein Tür-Klangspiel. Und Jaguar schuf einen Klang, der an ein Ufo erinnern soll. Bei den Tests in der Öffentlichkeit schauten die Fussgänger statt auf die Strasse allerdings in den Himmel – also mussten die Komponisten nochmals über die Bücher.
«Autos müssen leichter werden»
Bei Geschwindigkeiten über 20 km/h werde es auch nicht besser. Dann kommt der Lärm vom Abrollgeräusch der Reifen. Je schwerer das Auto, desto dicker und breiter die Pneus. Hier zeigt die Entwicklung nach oben: In der Schweiz ist mittlerweile jeder zweite Neuwagen ein Geländewagen, ein sogenannter SUV. Nicht dass die Käufer ihn in den unwegsamen Alpen nötig hätten – die meisten fahren damit schlicht zur Arbeit und zum Einkaufen.
Ettler dazu: «Für einen effizienten Lärmschutz muss die Politik also auch darauf hinarbeiten, dass die Autos im Schnitt wieder leichter werden.»