Nächster Paukenschlag in der Schweizer Modeszene: Die Kleiderkette Company ist offenbar am Ende. Viele Mitarbeiter wissen noch von nichts.
Letzte Woche sprach die «Handelszeitung» von einem Abbau von fünf Companys-Filialen. Betroffen seien die zwei Zürcher Standorte Niederdorfstrasse und Schifflände sowie die Filialen Bern-Westside, Luzern und St. Gallen. Blick.ch weiss: Es gehen noch mehr Filialen zu.
Gemäss Blick.ch-Informationen wurden inzwischen weitere Filialen geräumt, und zwar der Companys-Outlet beim Viadukt und der Laden im Sihlcity (beide Zürich) soll folgen – offenbar ohne das Personal zu informieren. Auch die Filiale in Dietlikon, Zürich, ist seit vier Tagen zu.
Mitarbeiter stehen auf der Strasse
Companys schreibt auf der eigenen Website immer noch von 15 Läden, 5 Outlets und einem Schuhladen (Colonys) sowie einem Webshop. Darunter einen grossen Showroom in Zürich. Der Hauptsitz befindet sich in Hergiswil LU.
Die Firma bestätigt, dass man sich auf «neun Kernfilialen» beschränken wolle. «Wir hoffen, so einen Konkurs abzuwenden», sagt eine Sprecherin. Sie bestätigt auch Abgänge beim Personal. Wieviele Mitarbeiter genau betroffen sind, will sie nicht verraten.
Die Modekette gehört dem Unternehmer Ivo Tschümperlin. Im Jahr 2004 kaufte er der dänischen IC Group die Läden von Companys und der Accessoires-Händlerin Colonys ab.
Brutaler Verdrängungskampf
Grosse Ketten wie H&M und C&A machen den kleinen Läden das Leben schwer. Hinzu kommt die Verlagerung des Modeshoppings ins Internet.
In der Schweiz tobt deshalb ein Verdrängungskampf unter den Kleiderketten: In diesem Jahr strafften Marken-Läden wie Tally Weijl, Bata, New Yorker, PKZ, Esprit, Zebra, Yendi und Kookaï ihr Netz an Filialen. Geschäfte schliesst auch Chicorée.
Die Zürcher Kette Jamarico hat sich ebenfalls vom Kleiderverkauf verabschiedet. Offenbar überprüft auch die englische Kette Superdry ihr Schweizer Ladenkonzeptt.
Experten der Grossbank Credit Suisse prognostizieren eine düstere Zukunft für Schweizer Läden. Ein Drittel der Verkaufspunkte dürften in den nächsten zehn Jahren verschwinden.
«Ende 2012 gab es in der Schweiz 50 576 Detailhandels-Verkaufspunkte. Wir erachten bis zu 17 000 davon als durch den Online-Handel gefährdet», sagte Fredy Hasenmaile, Head Real Estate & Regional Research, kürzlich in Medienberichten.