Was für eine Woche für die Credit Suisse! Nach einem Absturz der Aktien weit unter die 2-Franken-Marke und wilden Gerüchten von Spekulanten, die auf noch tiefere Kurse wetteten, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) der in Not geratenen CS einen Rettungsring über 50 Milliarden Franken zugeworfen. Das Vertrauen in die Grossbank ist damit aber nicht zurückgekehrt. Mit einem Minus von rund 27 Prozent steuerte die Credit Suisse auf den grössten wöchentlichen Kursrückgang seit der Finanzkrise 2008 zu. Damit nicht genug. Die nächsten Stresstests für die Aktie der Credit Suisse folgen, zum Teil schon nächste Woche:
Mittwoch: Fed-Zinsentscheid
Nach dem Bankenkollaps in den USA sind die Notenbanken in der Zwickmühle. Weitere Zinserhöhungen könnten die Probleme für Banken verschärfen. Und das hätte auch Folgen für die Börsenkurse. Eine Pause bei deren Anhebung hingegen würde erneut das Problem der Inflation vergrössern. Die US-Notenbank Fed dürfte den Leitzins am nächsten Mittwoch um 0,25 Prozentpunkte erhöhen. Davon geht das Gros der Analysten aus. Damit sollte zusätzliche Ruhe einkehren in die Bankenwelt.
Donnerstag: SNB-Zinsentscheid
Die hartnäckige Inflation dürfte auch im Fokus der Schweizerischen Nationalbank bleiben. Davon gehen die Experten der Schwyzer Kantonalbank aus. «Wir rechnen weiterhin damit, dass die SNB am nächsten Donnerstag den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte erhöhen wird», sagt Thomas Rühl (43), Leiter Research der SZKB. Wichtiger sind Aussagen der Nationalbank zur Finanzstabilität. Das bedeutet Stress für die CS-Aktionäre.
GV der Credit Suisse
Der Teppichetage der Credit Suisse steht am 4. April wohl eine heisse Generalversammlung im Zürcher Hallenstadion bevor. Vor allem Kleinaktionäre dürften die grosse Bühne nutzen, um CEO Ulrich Körner (60) und VR-Präsident Axel Lehmann (64) den Marsch zu blasen. Auf die Banken-Chefs warten unangenehme Fragen, zum Beispiel, wie es mit dem Umbau der angeschlagenen Grossbank läuft und woher das Vertrauen in die Bank wieder kommen soll.
Publikation der Quartalszahlen
Die Karten offen auf den Tisch legen muss die Credit Suisse am 27. April bei der Präsentation der Ergebnisse des ersten Quartals. Dann wird spätestens klar, wie viel Kundengelder im Zuge der turbulenten vergangenen Monate tatsächlich abgeflossen sind. Falls weitere Milliarden abgezogen werden, wäre ein neues Allzeittief der Aktie keine Überraschung.