Kunden trotzdem zufriedener
SBB sind unpünktlicher

Die SBB hat im ersten Halbjahr 2015 täglich 1,2 Millionen Passagiere befördert. Das ist mehr als im Vorjahr. Mit Pünktlichkeit konnte die Bahn aber nicht punkten.
Publiziert: 15.09.2015 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:41 Uhr
1,2 Millionen Passagiert befördern die SBB täglich.
Foto: keystone

Die SBB hat im ersten Halbjahr 2015 ihr Konzernergebnis im Vergleich zur Vorjahresperiode um 34 auf 92 Millionen Franken gesteigert. Dazu beigetragen haben Immobilienverkäufe, Sparprogramme und der Personenverkehr.

So hat die SBB in den ersten sechs Monaten des Jahres täglich 1,2 Millionen Passagiere befördert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das sind rund 3 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014. Die Personenkilometer stiegen um 2,2 Prozent auf 9,1 Milliarden Kilometer.

Insgesamt stieg das Ergebnis im Personenverkehr in Vergleich zur Vorjahresperiode um 28 auf 26 Millionen Franken. 2014 hatten höhere Abschreibungen auf Rollmaterial zu einem Verlust im Personenverkehr geführt.

Im Juni 2015 waren gemäss Mitteilung insgesamt 425'000 General- (+1,9%) und 2,4 Millionen Halbtaxbonnemente (+0,6%) im Umlauf. Fast jeder fünfte Bahnreisende kaufte sein Ticket entweder per Smartphone oder Online.

Sorgenkind Güterverkehr

Anders sieht das Bild im Güterverkehr aus: SBB Cargo hatte im ersten Halbjahr 2015 mit der Frankenstärke zu kämpfen. Einerseits sank ab April das Transportvolumen im Einzelwagenladungsverkehr. Die Verkehrsleistung in der Schweiz verringerte sich um 1,2 Prozent auf 3180 Millionen Nettotonnenkilometer. Das Ergebnis fiel um 40 Millionen Franken auf minus 25 Millionen.

Im Speditions- und Transitgeschäft hingegen stieg die Verkehrsleistung von SBB Cargo International. Da aber gemäss Mitteilung die Margen tief und die Einnahmen vor allem in Euro, die Kosten aber in Schweizer Franken anfallen, fiel das Ergebnis mit minus 3,9 Millionen Franken negativ aus. Insgesamt sank die Gesamtverkehrsleistung beim Güterverkehr um 0,3 Prozent auf 7616 Millionen Nettotonnenkilometer.

Mehr Unterhaltsaufwand

Auch bei der Infrastruktur vermeldet die SBB Verluste: SBB Infrastruktur verzeichnet ein Ergebnis von minus 58 Millionen Franken. «Der Verlust ist grösstenteils darauf zurückzuführen, dass die SBB mehr für die Infrastruktur aufgewendet hat, als aus der Leistungsvereinbarung 2013-2016 mit dem Bund zur Verfügung steht», heisst es in der Mitteilung. Diesen Aufwand finanziere die SBB «im Interesse von Sicherheit und Pünktlichkeit» aus eigenen Mitteln.

Dass das Konzernergebnis für das erste Halbjahr dennoch positiv ausfiel, ist einerseits auf Immobilienverkäufe und höhere Mieterträge zurückzuführen. Das Ergebnis vor Ausgleichszahlungen von SBB Immobilien stieg um 38 Prozent auf 188 Millionen Franken. Andererseits macht die SBB für das positive Ergebnis auch Spar- und Effizienzprogramme geltend.

Frankenstärke spürbar

Die Frankenstärke belastete das Ergebnis gemäss Mitteilung mit 44 Millionen Franken. Der Free Cash Flow nach Finanzierung durch die öffentliche Hand belief sich auf minus 226 Millionen Franken. Diese Kenngrösse zeigt, in welcher Grössenordnung Mittel zur Gewinnausschüttung oder für neue Investitionen zur Verfügung stehen. In der Vorjahresperiode betrug der Free Cash Flow noch minus 384 Millionen Franken.

Die verzinsliche Nettoverschuldung erhöhte sich um 228 Millionen auf 7,948 Milliarden Franken. Der Schuldendeckungsgrad liegt derzeit bei 6,7 Prozent.

Positive Halbjahresbilanz für SBB RailAway

Auch die Freizeitanbieterin SBB RailAway zieht nach dem ersten halben Jahr eine positive Bilanz: Über 660'000 Personen (+1%) nutzten ihr Angebot. Dadurch verbesserte sich der Umsatz um 23,1 Prozent auf rund 45,3 Millionen Franken. Verantwortlich dafür waren die beliebten Expo Packages mit Übernachtung in Mailand.

Einbussen verzeichnete RailAway beim Verkauf von Kombiangeboten aus dem Sport und Erholungssortiment sowie bei den regionalen Angeboten. Eine durchzogene Bilanz zieht der Freizeitanbieter auch bei den nationalen Publikumsmessen. Beliebt dagegen waren die Kombi-Angebote für Ausstellungen die 115,3 Prozent über dem Vorjahr lagen. Zugpferd war die Paul-Gauguin-Ausstellung in der Fondation Beyeler.

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