Schweizer können nicht ohne Whatsapp: Über 6,5 Millionen Menschen hierzulande nutzen den beliebten Chat-Dienst von Facebook. 34 Whatsapp-Nachrichten pro Tag schreibt jeder von uns im Durchschnitt. SMS verschwinden hingegen zusehends aus dem Alltag.
Doch jetzt will Swisscom den SMS-Dienst wieder aufleben lassen – in einer neuen, modernen Version. Das Schweizer Telekom-Unternehmen plant den neuen SMS-Standard namens «Rich Communication Service» (RCS) bis Ende Jahr freizuschalten. Dies berichtet die «NZZ am Sonntag».
Mit RCS können die Kunden via normale Nachrichtenfunktion des Telefons, über die man heute SMS verschickt, kommunizieren. Man hat dabei alle Vorzüge von Whatsapp, Skype und Co.: Chats, Sprachnachrichten, kostenlose Video-Anrufe. Zu einem späteren Zeitpunkt sollen sogar Zahlungen mit Kreditkarten und Twint oder über die monatliche Swisscom-Rechnung möglich werden.
Bis Ende 2019 eine Milliarde RCS-Nutzer
Der grösste Vorteil von RCS für die Kunden liegt auf der Hand: Man ist nicht mehr darauf angewiesen, dass der Empfänger der Nachricht die gleiche App nutzt. Hat eine Person ein altes Handy, erhält er die Nachricht trotzdem – sie wird automatisch in eine herkömmliche SMS umgewandelt.
Swisscom-Manager Nicolas Uldry sieht als weiteren Vorteil den strengen Datenschutz, für den Telekomanbieter stehen. Die Daten von den Whatsapp-Profilen der Schweizer landen alle bei Facebook – nicht gerade ein Garant für die Einhaltung von Datenschutzrichtlinien, wie das Unternehmen in der Vergangenheit bewies.
Swisscom folgt mit der Einführung von RCS einem weltweiten Trend. Bereits 76 Telekomfirmen haben die Technologie eingeführt. Swisscom-Manager Uldry erwartet, dass in den nächsten zwölf Monaten 59 weitere Unternehmen folgen werden. Bis Ende 2019 soll es weltweit bereits eine Milliarde RCS-Nutzer geben.