Dem Online-Konzern Yahoo ist nicht zum Jubeln zumute. Die Geschäfte laufen nicht. Und ein geplantes Steuermanöver wollen die amerikanischen Behörden nicht akzeptieren. Die Aktien sind gegenüber dem Vorjahr um rund ein Viertel gefallen.
Zielscheibe der Kritiker: CEO Marissa Mayer. Die 40-Jährige gab vor Kurzem bekannt, mit Zwillingen schwanger zu sein. Das verleitete Scott Galloway, Marketing-Professor an der renommierten New York University, zu knallharten Aussagen: «Wäre sie nicht mit Zwillingen schwanger, wäre sie in sechs Monaten arbeitslos», sagte er gegenüber Bloomberg TV.
Galloway ist sich bewusst, dass diese Aussage heikel ist. «Ich weiss, wie schlimm das tönt.» Trotzdem gibt er noch einen drauf: Mayer sei der überbezahlteste CEO der Geschichte.
Die zwielichtigen Steuer-Manöver
Hintergrund des Gesprächs die jüngste Niederlage von Yahoo. Der Firma gehören 15 Prozent der chinesischen Firma Alibaba. Mayers Plan war, diese Anteile in eine separate Firma namens Aabaco auszugliedern. Um Steuerzahlungen zu vermeiden, wollte Mayer auch Yahoos kleinen, aufstrebenden Firmen in Aabaco versorgen.
Die amerikanischen Behörden goutieren das Manöver aber nicht. Sie kündigten an, dass wohl Steuern anfallen werden. Das ist ein harter Schlag für die Yahoo-Aktionäre. Ihnen wurde versprochen, dass sie an Aabaco beteiligt werden. Und vom steuerfreien Gewinn profitieren werden.
Genau für diese Tricks hat Professor Galloway nichts übrig. «Yahoo ist ein Hedge Fund geworden.» Man hätte die Firma längst verkaufen und sich auf das Kerngeschäft konzentrieren sollen. (kaz)