Schweizer Firmen bauen am Ozean-Riesen Harmony of the Seas mit
Ein Schiff wird gross herauskommen

360 Meter lang, 1,4 Mrd. Fr. teuer: Die «Harmony of the Seas» ist ein Gigant mit Platz für 6410 Passagiere. Schweizer Firmen bauen mit.
Publiziert: 12.03.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:52 Uhr
Hier legt das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt ab
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Die «Harmony of the Seas» auf ihrer ersten Fahrt:Hier legt das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt ab
Attila Albert

Als es noch in der Werft bei Nantes (Frankreich) lag, sah es aus wie ein gewaltiger Häuserblock mit Glasfassade. Doch draussen auf dem Atlantik, bei der erste Testfahrt, zeigte sich: Ja, dieser Ozeanriese kann tatsächlich schwimmen.

Die «Harmony of the Seas» wird das grösste Kreuzfahrtschiff der Welt, ist 361 Meter lang und 18 Decks hoch. Die Baukosten liegen bei 1,4 Mrd. Fr. Am 22. Mai soll die Jungfernfahrt sein.

Was lässt sich in solch einem Ozeanriesen unterbringen?

  • Kabinen für bis zu 6410 Passagiere und 2300 Besatzungsmitglieder. Die kleinste Kategorie misst neun Quadratmeter, die dreistöckige Präsidentensuite 150 Quadratmeter.
  • 28 Restaurants und Bars. Darunter ein futuristisches Lokal, in der Roboter die Drinks mischen, eine «schwebende» Bar, die sich drei Decks auf und ab bewegt, und eine eigener Starbucks.
  • Ein kompletter Wasserpark, u.a. mit Rutschen, die zehn Etagen nach unten gehen. Sportplatz, Eislaufläche, Minigolfplatz und zwei Kletterfelsen aussen über den Wellen.
  • Eine riesige Einkaufspassage, ein «Central Park» mit 12’000 echten Pflanzen und Bäumen und ein Spielcasino. Dazu zwei Theater, eines mit 1380 Sitzen zeigt «Grease».

Auch Schweizer Firmen wie ABB bauen an den Mega-Schiff mit. Die Georg Fischer AG in Schaffhausen liefert Kunststoffrohre für 16 Mio. Fr. CEO Yves Serra (62): «Georg Fischer pflegt den Kundenkreis im Segment Schiffsbau seit vielen Jahren, hat sich als verlässlicher Partner bewiesen und konnte somit gute Beziehungen und Vertrauen aufbauen.»

Dort, wo einmal Touristen essen, schlafen und sich sonnen sollen, sind jetzt noch unzählige Arbeiter im Einsatz: Im Inneren ist das Schiff in diesen Tagen eine Grossbaustelle. Kabel, Rohre und Böden werden verlegt, sämtliche Räume möbliert, darunter die 2474 Kabinen. Doch Projektleiter Petteri Keso (41), ein Finne, ist entspannt: «Wir liegen im Plan.»

Seit langem geht der Trend zu extrem grossen Schiffen, die spektakuläre Einbauten und trotzdem relativ günstige Kosten pro Passagier erlauben. Die Kreuzfahrtgesellschaft «Royal Caribbean», Auftraggeber des neuen Riesen, hat bereits zwei minimal kleinere Vorgänger in der Flotte. Ein Nachfolger der «Harmony of the Seas» ist in der Werft auch schon im Bau.

Ab Mai ist die «Harmony» auf dem westlichen Mittelmeer unterwegs. Drei Tage in der Aussenkabine kosten 549 Fr.

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