In welcher Währung mit Kreditkarten im Ausland zahlen?
Nie in Schweizer Franken bezahlen!

Wer mit Karte im Ausland bezahlt, hat oft die Wahl, ob er den Betrag in lokaler Währung oder direkt in Franken umgerechnet bezahlen will. Experten warnen vor dieser Wechselkurs-Falle.
Publiziert: 23.06.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:13 Uhr
Bei der Zahlung mit Karte im Ausland sollte man genau aufpassen, in welcher Währung man den Kauf abwickelt.
Foto: AP / Archiv
Lorenz Keller

In den Ferien oder auf Reisen ist es inzwischen fast schon Alltag. Da steht man an der Kasse und kaum steckt die Kreditkarte im Bezahlterminal, schon wird einem vorgeschlagen, den Betrag in Schweizer Franken zu begleichen – statt zum Beispiel in Euro.

Manchmal sieht man beide Beträge nebeneinander zur Auswahl, manchmal aber wird nur noch die Umrechnung in Schweizer Franken angezeigt. Was tun: Auf die lokale Währung setzen? Das würde eine Umrechnung zu einem späteren, noch unbekannten Kurs bedeuten – plus meist ein bis zwei Prozent Umrechnungs-Gebühren. Oder doch den Schweizer Franken anklicken, damit man sicher weiss, was der Kauf kostet?

Lieber lokale Währung wählen

«Als Faustregel gilt: Immer die lokale Währung wählen», sagt Experte Ralf Beyeler vom Vergleichsportal Verivox.ch. «Doch die Berechnung ist in jedem Fall wieder anders», sagt er. Wichtig zu wissen: Wird dagegen direkt im Laden am Terminal umgerechnet, gilt der Kurs des ausländischen Finanzdienstleisters.

Und dieser Kurs kann massiv schlechter sein. «Bei Stichproben habe ich festgestellt, dass dieser durchaus fünf bis sieben Rappen schlechter ist als der offizielle Wechselkurs», sagt Beyeler. Ein Grund für die schlechten Kurse: Die Hausbanken der Shops belohnen diese oftmals für jede Transaktion in Schweizer Franken mit sogenannten Kickback-Zahlungen – das sind verdeckte Provisionen.

«Meiner Erfahrung nach fährt man meist besser, wenn man nicht direkt in Schweizer Franken umrechnen lässt», sagt Ralf Beyeler. Das gilt auch bei Bezügen am Geldautomat. Viele Karten-Herausgeber verrechnen übrigens bei jeder Zahlung und bei jedem Bezug eine Gebühr, egal in welcher Währung diese erfolgten.

Reklamationen wegen Kurs-Abzocke

Für die Konsumenten ist «Dynamic Currency Conversion», wie die Währungswahl offiziell genannt wird, ein Ärgernis. Um eine optimale Wahl zu treffen, müsste man den aktuellen Kurs im Kopf haben und an der Kasse jedes Mal alles durchrechnen. 

Übrigens: Auch die Kreditkartenbetreiber wie Mastercard geben ihren Kunden die Empfehlung, in lokaler Währung zu bezahlen. Unterbinden können sie die Umrechnung im Ausland nicht, auch wenn es wegen Kurs-Abzocke immer wieder Reklamationen gibt.

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