Kreative Vorsorge
Pensionskasse investiert in Hipster-Dorf

Die Kreativität der Vorsorgeeinrichtungen kennt offenbar keine Grenze, wie das Beispiel der Pensionskasse Abendrot zeigt.
Publiziert: 03.05.2017 um 10:52 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:53 Uhr
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Berliner Hipster: Können feiern, weil eine Schweizer Pensionskasse investiert.
Foto: AEDT/WENN.com
Vinzenz Greiner

Würden Sie jemandem Geld anvertrauen, der in einem Holz-Verschlag dem Exzess auf Drogen und hämmernden Techno-Bässen eine Heimat gegeben hat? Wohl kaum. Ganz anders die Schweizer Stiftung Abendrot. Mit dem Geld der Basler Pensionskasse wurde am 1. Mai in Berlin der «Holzmarkt» eröffnet. Dort stand früher die legendäre «Bar 25».

2012 kaufte die Pensionskasse das Grundstück und räumte den Betreibern der Bar 25 das Baurecht für 75 Jahre ein – gegen einen Zins. «Einschliesslich Nachfolge-Investitionen beläuft sich die Summe auf etwa 15 Millionen Euro», so Hans-Ulrich Stauffer (66), Mitbegründer der Pensionskasse.

Immer mehr Schweizer Pensionskassen kaufen ausländische Aktien, wie eine Studie der Credit Suisse zeigt. Und Abendrot? Finanziert sie mit dem Geld von 13’000 einzahlenden Schweizern also wilde Partys?

«Bei unserer Investition geht es nicht darum, die Exzesse von Berliner Hipstern zu finanzieren», erklärt Stauffer. Es gehe um den Erhalt eines ökologisch nachhaltigen Freiraums. Tatsächlich gehört zum Holzmarkt nicht nur die Feierei, sondern auch ein Hotel, ein Studentenwohnheim und Ateliers für Kreativköpfe.

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