Coop reitet die Insektenwelle. Am Montag lancierte die Detailhändlerin den Energieriegel «Insect Bar», bestehend aus Grillen und Früchten. Seit August kann man Mehlwurm-Bällchen und Mehlwurm-Burger kaufen. Die von der Schweizer Firma Essento hergestellten Lebensmittel gehen weg wie warme Weggli.
Eine Konsumentengruppe hat Coop mit seinen Krabbel- und Kriechspeisen aber nachhaltig verärgert: die Veganer! Denn die Insektenprodukte stehen im Regal direkt neben Fleischersatzprodukten wie etwa Sojawürstchen. Für manche Veganer eine Provokation. Denn für sie gehören die Insekten in die Metzgerei.
«Ein Rückschritt»
«Insekten sind selbstverständlich weder vegan noch vegetarisch», sagt Renato Pichler, Gründer der Vereinigung Swissveg. «Wir sehen das eher als Rückschritt.» Insektennahrung sei zwar ökologischer als herkömmliches Fleisch. Aber nur ein bisschen. Und: «Einen Ersatz für vegane Produkte können sie nicht darstellen.»
Coop erwidert, die Platzierung habe rein praktische Gründe: «Insektenbällchen passen unseres Erachtens besser zu Frühlingsrollen und anderen Convenience-Produkten als zu Salami oder Pouletgeschnetzeltem.»