Der Kopf dröhnt, die Glieder schmerzen – bei diesen Symptomen greifen viele zu Aspirin. Doch wer aktuell etwa pulverförmige Aspirin-Granulat für unterwegs in Schweizer Apotheken kaufen will, bekommt eine Absage. «Das Produkt ist derzeit nicht lieferbar», so die typische Antwort des Verkaufspersonals. Ein Lieferengpass!
Insgesamt fehlen derzeit drei Produkte, neben Granulat auch Aspirin Complex und Cardio 300 mg. Das sagt der Hersteller Bayer auf Anfrage von BLICK. Der Grund: «Wegen Modernisierungsarbeiten an unseren Produktionsstandorten in Leverkusen und Bitterfeld in Deutschland ist der Schweizer Markt von einem vorübergehenden Lieferengpass gewisser Aspirin-Formen betroffen.»
Bis August kein Granulat
Immerhin, Bayer scheint die Arbeiten vorwärtszutreiben. Aspirin Complex soll noch im April wieder lieferbar sein. Länger dauerts bei den beiden anderen Produkten. Sie sind erst im Juli und August wieder erhältlich. Wer Aspirin Cardio einnimmt, soll den behandelnden Arzt konsultieren, empfiehlt Bayer. Hunderttausende nehmen dies in der Schweiz vorbeugend gegen Schlaganfall und Herzinfarkt.
Bei den anderen Produkten kann die Apotheke weiterhelfen. Entweder man weicht auf andere Aspirin-Formen aus oder man kauft ein Konkurrenzprodukt.
Beim Schmerzmittel ist das Ausweichen auf ein Alternativprodukt vergleichsweise einfach und unproblematisch. Bei anderen Medikamenten dagegen wird ein Engpass schnell zum Problem. Dabei kommt es immer öfter zur Medikamenten-Knappheit.
Ende 2018 waren über 500 Mittel in der Schweiz von Lieferengpässen betroffen. Laut Prognosen dürfte sich das Problem 2019 noch verschärfen. Der Grund: Die Branche hat ein Klumpenrisiko. Viele Wirkstoffe werden nur noch in einigen wenigen Werken in Indien oder China produziert.