Eine grossangelegte Reinigungsaktion in 42 Ländern auf allen Kontinenten wirft ein schlechtes Licht auf Coca-Cola, PepsiCo und Nestlé: Von 187’851 an Stränden und in Städteparks gesammelten Plastikteilen stammen die meisten von diesen Konzernen. Wenig verwunderlich – sie sind die grössten Getränkehersteller.
Die Auswertung der Bewegung Break Free From Plastic, der Hunderte internationale Nichtregierungsorganisationen angehören, darunter Greenpeace Schweiz, liegt BLICK exklusiv für die Schweiz vor. Ein Drittel der zugeordneten Plastikteile sind PET-Materialien von Plastikflaschen.
Nur zu einem Drittel aus wiederverwertetem PET-Abfall
Dabei wäre PET rezyklierbar. An Sammelstellen mangelt es im Westen nicht. In der Schweiz gibt es über 50’000 davon. Die Schweizer Detailhändler wie Migros und Coop machen beim System von PET-Recycling Schweiz mit. Ziel ist es, neue Flaschen zu 100 Prozent mit PET-Rezyklat herzustellen – ohne Erdöl.
Trotz Sammelfleiss bestehen die in der Schweiz fabrizierten PET-Flaschen nur zu einem Drittel aus wiederverwertetem PET-Abfall. Denn nur reines, nicht mit anderen Materialien versetztes PET eignet sich für die Wiederverwertung. Allerdings landen auch in der Schweiz immer wieder andere Plastikflaschen in den PET-Sammelstellen.
Steigender Ölpreis macht Wiederverwertung attraktiv
Bei Coop kennt man den Anteil bei den Fremdmarken-Flaschen nicht. Die Eigenprodukte enthalten 30 Prozent, wie Coop-Sprecherin Andrea Bergmann sagt. Die Plastik-Getränkeflaschen von Migros enthalten bis zu 35 Prozent rezykliertes PET, wie Migros-Sprecher Tristan Cerf erklärt. Migros habe sich stets zum PET-Rezyklat bekannt, auch wenn es wegen des tiefen Erdölpreises teurer gewesen sei als Neuware. Mit dem steigenden Ölpreis lohnt sich die Wiederverwertung.
Nestlé hat dieses Jahr in Nordamerika mit einer neuen PET-Flasche bewiesen, dass die Produktion aus rein rezykliertem PET funktioniert. Trotzdem werden Plastikflaschen global immer noch vorwiegend aus Erdöl hergestellt.
PET-Sammeln geht nur mit Regulierung
Als einer der weltweit wichtigsten Hersteller von PET-Produkten hat der Schweizer Nahrungsmittelmulti Nestlé eine grosse Verantwortung. Noch werden die Flaschen von Vittel, S. Pellegrino, Nestea und weiteren Nestlé-Marken meist direkt aus Erdölmaterialien produziert. Doch bis 2025 will Nestlé in Europa nur noch Flaschen herstellen mit mindestens 25 Prozent rezykliertem PET-Anteil. Der Weltmarktführer Coca-Cola strebt in Europa bis 2025 einen 50-Prozent-Anteil an. Coca-Cola Schweiz hat nach eigenen Angaben bereits 41,2 Prozent erreicht.
«Nestlé ist für eine lebensmitteltaugliche Qualität des Rezyklats auf ein hochstehendes Recyclingsystem angewiesen», sagt Sprecherin Rumjhum Gupta. Das grosse Problem ist die Vermischung von PET mit anderen Plastikteilen. Den Engpass in der Schweiz sieht Gupta bei den Kapazitäten der Recyclingfirmen. In vielen anderen Ländern fehlten überhaupt Regulierungen für das Sammeln von PET.
Erdölplastik hat keine Zukunft
Die Plastik-Strategien der Konzerne lösen die Probleme aus Sicht der NGO nicht. «Nestlé und Co. müssen sofort damit beginnen, Einwegplastik zu reduzieren und die Entwicklung von Mehrwegsystemen vorantreiben», fordert Greenpeace Schweiz.
Dem hält Nestlé entgegen, dass in Asien, Afrika und Australien bereits 40 Prozent des verkauften Nestlé-Wassers über wiederverwendete Flaschen läuft, für die es Nachfüllstationen gibt.
Doch bei Nestlé weiss man, dass Erdölplastik längerfristig keine Zukunft hat. Der Schweizer Multi entwickelt zusammen mit den Konkurrenten Danone und PepsiCo erneuerbare PET-Flaschen. Verwendet wird Biomasse aus Abfällen – etwa gebrauchtem Karton oder Sägemehl. Die Multis rechnen damit, dass sie die Flaschen aus 100 Prozent Biomasse 2021 in die Läden bringen können.
Plastik, vor allem in Form von PET-Flaschen und Plastiksäcken, ist laut UN-Umweltorganisation Unep der am weitesten verbreitete Marinemüll. Während Plastiksäcke 10 bis 20 Jahre lang im Meer schwimmen, bis sie vollständig zerrieben sind, zerfällt eine PET-Flasche erst in rund 450 Jahren.
Mikroplastikpartikel gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und somit auf unsere Teller. Ihre Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht erforscht. Neben der Umwelt leidet auch der Tourismus unter dem PET-Müll. Für das Wegräumen an Stränden entstehen allein im asiatisch-pazifischen Raum jährlich Kosten von 622 Millionen Dollar. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Plastikmüll in den Meeren wird auf etwa 13 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Plastik, vor allem in Form von PET-Flaschen und Plastiksäcken, ist laut UN-Umweltorganisation Unep der am weitesten verbreitete Marinemüll. Während Plastiksäcke 10 bis 20 Jahre lang im Meer schwimmen, bis sie vollständig zerrieben sind, zerfällt eine PET-Flasche erst in rund 450 Jahren.
Mikroplastikpartikel gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und somit auf unsere Teller. Ihre Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht erforscht. Neben der Umwelt leidet auch der Tourismus unter dem PET-Müll. Für das Wegräumen an Stränden entstehen allein im asiatisch-pazifischen Raum jährlich Kosten von 622 Millionen Dollar. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Plastikmüll in den Meeren wird auf etwa 13 Milliarden Euro jährlich geschätzt.
Plastik, vor allem in Form von PET-Flaschen und Plastiksäcken, ist laut UN-Umweltorganisation Unep der am weitesten verbreitete Marinemüll. Während Plastiksäcke 10 bis 20 Jahre lang im Meer schwimmen, bis sie vollständig zerrieben sind, zerfällt eine PET-Flasche erst in rund 450 Jahren.
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Mikroplastikpartikel gelangen problemlos in die Körper von Meerestieren und somit auf unsere Teller. Ihre Auswirkungen auf den Menschen sind noch nicht erforscht. Neben der Umwelt leidet auch der Tourismus unter dem PET-Müll. Für das Wegräumen an Stränden entstehen allein im asiatisch-pazifischen Raum jährlich Kosten von 622 Millionen Dollar. Der gesamtwirtschaftliche Schaden durch Plastikmüll in den Meeren wird auf etwa 13 Milliarden Euro jährlich geschätzt.