Konzern übernimmt Gemeinschafts-Praxen
Die Migros wird zum Hausarzt

17 Gesundheitszentren betreibt der Detailhändler über eine Tochterfirma schon. Jetzt plant der Konzern die Übernahme von 22 Gemeinschaftspraxen.
Publiziert: 20.09.2015 um 12:01 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 10:54 Uhr
Arzt untersucht Patient mit Stethoskop (Symbolbild)
Foto: Keystone

Seit 2010 hält die Migros eine Mehrheit an der Medbase AG, die an 17 Standorten Gesundheitszentren betreibt. Nun will der Detailhändler im grossen Stil expandieren. Die Migros plant über die Medbase die Santémed zu übernehmen, wie mehrere Quellen gegenüber der «Ostschweiz am Sonntag» bestätigen.

Die Santémed ist eine Tochter des Krankenversicherers Swica und betreibt in der Schweiz 22 Gemeinschaftspraxen. Mit der Übernahme würde der Detailhandelsriese auch zum grössten Anbieter für Hausarztmedizin.

Über diesen Schritt sei in der Branche schon länger gemunkelt worden, sagt Felix Schneuwly, Krankenkassenexperte des Internet-Vergleichsdienstes Comparis. Die Migros beabsichtige schon seit längerer Zeit, im Gesundheitswesen zu wachsen. Angesichts der zunehmenden Teilzeitarbeit in der Branche und den steigenden Kosten für die Technologie sei die Tendenz zu grösseren Einheiten folgerichtig.

Auch Gesundheitsökonom Willy Oggier sieht die Logik dieser Übernahme. Swica sei von Seiten der Ärzte schon länger unter Druck gestanden, die Praxen abzustossen. Dass im Gegenzug Detailhändler ins Gesundheitswesen vorstossen, hält er für sinnvoll. Nicht zur geplanten Übernahme äussern wollen sich die Sprecher von Migros und Swica. (bih)

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