Das Ziel, keine Klimagase bis 2050 mehr auszustossen, erfolge entlang der gesamten Wertschöpfungskette, was auch die Bauern als Zulieferer von Milch, Kakao oder Kaffee einschliesse, sagte Paul Bulcke, Verwaltungsratspräsident des Nestlé-Konzerns , in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» (Mittwoch-Ausgab).
In einem ersten Schritt investiere Nestlé bis 2025 insgesamt 3,2 Milliarden Franken in den Klimaschutz. An der kommenden Generalversammlung vom 15. April werden die Aktionärinnen und Aktionäre über den Klima-Aktionsplan abstimmen können.
Der Nahrungsmittelkonzern habe ein Jahr lang am Klima-Aktionsplan gearbeitet, mit dem der sein Klimaziel von netto null erreichen wolle. Der Plan sei gut ausbalanciert. Das Versprechen laute, dass der Klimaschutzplan über die Zeit nicht auf Kosten des Gewinns gehe.
Der Plan sei als Investition zu betrachten. «Wir können sowohl unserer Ertragskraft stärken als auch zum Klimaschutz beitragen», sagte Bulcke, der seit über 40 Jahren in verschiedenen Funktionen für Nestlé tätig ist. Viele Aktionäre dürften dies anerkennen.
Es gebe keinen Widerspruch zwischen wirtschaftlichen und sozialen Zielen. Wenn ein Unternehmen guten Prinzipien nachlebe und gute Produkte anbiete, welche die Lebensqualität heute und künftig verbesserten, handle es per se sozial verantwortlich.
Der Klimaschutzplan soll auch dazu beitragen, Vertrauen der Gesellschaft zurückzugewinnen. Die Abstimmung über die Konzernverantwortungs-Initiative habe gezeigt, dass die Konzerne die Kommunikation über ihr Tun verbessern müssten.
Die Volksinitiativen in der Schweiz seien für Nestlé ein gutes Frühwarnsystem, um das Unbehagen in der Gesellschaft zu erkennen. Das sei ein grosser Vorteil. Nestlé nehme die Kritik ernst. An seinem Hauptsitz in Vevey hält Nestlé unbeirrt fest.
(SDA)