In Deutschland ist die Discount-Kette MFO Matratzen mit über 250 Filialen eine grosse Nummer. In der Schweiz dagegen läuft bei der Firma gar nichts mehr. Hierzulande ist das Matratzengeschäft am Boden. Das Bezirksgericht Zürich hat den Konkurs über die Matratzen Direct AG eröffnet.
Alle acht Schweizer Filialen von Biel BE bis Gossau SG haben dichtgemacht.
Laut einem Angestellten, der anonym bleiben will, sind bis zu 30 Mitarbeiter betroffen. Einige hoffen nun, bei einem anderen Matratzen-Discounter unterzukommen.
Bereits im letzten Jahr hat MFO sieben Filialen in der Westschweiz und im Tessin geschlossen. Damals übernahm Konkurrent Matratzen Concord vier entlassene Mitarbeiter.
Konzept importiert
«Das war damals schon zum Scheitern verurteilt», sagt der Brancheninsider zu BLICK. «MFO ist eine deutsche Firma, der Support für die italienische und französische Schweiz stellte sich als zu kompliziert heraus.»
Dass man den Schweiz-Ableger nun ganz an die Wand gefahren hat, liege auf der Hand: «MFO hat das Konzept aus Deutschland eins zu eins in die Schweiz importiert – tiefe Preise, wenig Beratung, aggressive Werbung. Aber der Schweizer Kunde ist anspruchsvoller als der deutsche, er will mehr Service. Das konnte nicht klappen.»
BLICK erreichte eine MFO-Sprecherin in der Konzernzentrale in Köln (D) und bat um mehr Informationen zur Pleite. Die schroffe Antwort: «Wir haben nichts zu sagen.»
Für den Liquidationsverkauf öffnen die Konkursfilialen noch einmal. Dieser startet am heutigen Dienstag in Winterthur ZH. Es folgen im Sommer noch die Filialen in Schlieren ZH, Biel BE und Emmen LU, bevor endgültig Schluss ist.