Bargeld verschwindet leider immer mehr aus meinem Alltag. Dabei macht die Kartenbezahl-Bequemlichkeit Konsumenten immer transparenter. Dagegen hinterlässt die Verwendung von Bargeld nur wenige Spuren.
Das ist auch gut so: Gewisse Ausgaben sollen, ja müssen privat sein. Das hat nicht immer einen kriminellen Hintergrund. Vielen Menschen ist beim Gedanken unwohl, dass unsere gesamten Zahlungsverkehrsdaten irgendwo gelagert sind und theoretisch für ungewollte Zwecke verwendet werden. Wofür man sein Geld ausgibt und wie viel, ist Privatsache. Es muss auch künftig möglich sein, seine Finanzgewohnheiten privat zu halten.
Dazu hat Bargeld weitere Vorteile. Wie sollen Kinder den Umgang mit Geld lernen, ohne je physisches Geld in Händen zu halten? Das Fünfzigernötli als Lohn für Haushaltsämtli wird bald zum Zwanziger und letztlich zum Fünfliber. So erlebt das Kind seinen Verbrauch konkret und weiss, wie viel wofür ausgegeben wurde. Ein monatlicher Kreditkartenauszug sorgt dagegen oft für böse Überraschungen. Ein Weihnachtszustupf in Nötliform ist zudem beliebter als eine schnöde Kontoüberweisung.
Und wenn die Technik mal versagt? Oder die Karte gesperrt werden muss? Da ist es immer von Vorteil, ein paar Nötli herumliegen zu haben.