Denn die Schliessung der Restaurants und die Homeoffice-Pflicht habe zu einer Verschiebung des Konsums geführt: So hätten die Menschen mehr zu Hause gekocht und dafür auch mehr Butter im Detailhandel eingekauft, hiess es am Dienstag beim BLW auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Diese Auswirkungen seien bis heute spürbar.
Zwar sei die Milchproduktion im ersten Quartal leicht gestiegen, schrieb das BLW in einer Mitteilung. Aber weil die Gewinnmagen bei der Käseproduktion grösser seien als bei der Produktion von Butter oder Magermilchprodukten, sei ein Grossteil zu Käse verarbeitet worden.
Ausserdem habe das nasskalte Wetter im Frühling dazu geführt, dass auf den Weiden weniger Futtergras gewachsen sei. Deshalb hätten die Kühe auch weniger Milch produziert als erwartet. Und dieser Rückgang werde sich weiter auf den Buttermarkt auswirken.
Aufgrund dieser Faktoren kommt das BLW zum Schluss, dass das inländische Angebot an Butter zu klein ist, um die Nachfrage im laufenden Jahr zu decken. Gemäss einer Marktanalyse der Branchenorganisation Milch (BO Milch) würde die inländische Butter spätestens im Herbst zur Mangelware. Diese hatte deshalb beim BLW einen Antrag auf Erhöhung des Kontingents gestellt.
Mit der zusätzlichen Importmenge von 1000 Tonnen soll die Versorgung «wenn möglich bis Ende Jahr sichergestellt werden», hiess es. Im Vergleich zum Jahresverbrauch sei diese Menge relativ klein und reiche gerade einmal für den Bedarf von weniger als zehn Tage. Das zusätzliche Kontingent werden sofort ausgeschrieben, damit bereits ab Anfang Juli importiert werden könne.
(SDA)