Die verarbeitenden Betriebe würden nun mit der Produktion beginnen, sagte Jonathan Fisch vom Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die Kartoffelproduzenten hätten aber wegen der Unwetter zu wenig ernten und beispielsweise wegen der zu hohen Grundwasserbestände nicht mit ihren Traktoren ins Feld fahren können.
Die Branchenorganisation Swisspatat habe daher um eine Erhöhung des Kontingents angefragt, sagte Fisch. Bei den 20'000 Tonnen handle es sich um Veredelungskartoffeln, wie der am Mittwoch veröffentlichten angepassten Verordnung entnommen werden konnte.
Bereits für die Zeit vom 15. Mai bis 30. Juni und im Monat Juli erhöhte das Bundesamt für Landwirtschaft Importe von Speisekartoffeln um jeweils 5000 Tonnen. Grund waren der erhöhte Bedarf der Haushalte wegen der geschlossenen Restaurants - Ende April lag der Kartoffelabsatz gemäss BLW 30 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats - sowie die schlechten Wetterbedingungen April und Mai.
Dies hatte dazu geführt, dass die Lagerbestände der Schweizer Kartoffeln knapp wurden. Hinzu kam, dass die Knollen der Kartoffeln weniger lange haltbar seien, weil ihre Alterung bei der Einlagerung im vergangenen Herbst aufgrund des heissen Sommers im Jahr 2020 bereits weit fortgeschritten war.
Gemäss früheren Angaben des BLW wurden in den vergangenen fünf Jahren im Durchschnitt rund 14'800 Tonnen Kartoffeln pro Jahr importiert. Diesen Wert wird das Jahr 2021 also übertreffen.
Gemäss Fisch gab es aber auch schon andere Jahre mit ähnlichen Kontingenterhöhungen. So etwa das Jahr 2017, als wegen der schlechten Ernte im 2016 das Kontingent von Januar bis Juni um 30'000 Tonnen erhöht wurde. Auch von Februar bis Juni 2020 wurde wegen der schlechten Qualität der Kartoffeln aufgrund des Wetters das Kontingent um 20'000 Tonnen erhöht.
(SDA)