Konsumentenforum vermittelt bei Zoff mit Textil-Reinigungen
Babette Sigg wäscht schmutzige Wäsche

Wenn die Kleider blass, mit Löcher oder verfärbt aus der Reinigung kommen, kann man sich neu an die Ombudsstelle vom Konsumentenforum und dessen Präsidentin Babette Sigg wenden.
Publiziert: 21.08.2017 um 21:35 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:03 Uhr
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Loch im Stoff oder Verfärbungen am Kleid: Verärgerte Kunden können sich neu an die Textil-Ombudsstelle wenden.
Foto: Infocenter der R+V Versicherung
Michael Bolzli

Löcher im Stoff oder Verfärbungen nach der Textilreinigung sorgen immer wieder für Kundenärger. Und nicht jede Beschwerde führt ans Ziel. Das Kleidungsstück und das Geld sind futsch, doch manch ein Unternehmen stellt auf stur, weiss das Konsumentenforum KF.

Eine unabhängige Schlichtungsstelle kann helfen. Wie das KF BLICK bestätigt, ist die Ombudsstelle Textilreinigung per sofort in den Händen der liberalen Konsumentenschützer. Eine Expertenkommission berät über die Fälle und versucht, zwischen Kunden und Textilreiniger zu vermitteln. «Die Kommission trifft sich viermal jährlich und beurteilt die Fälle», sagt KF-Präsidentin Babette Sigg (54). 

Geld zurück, wenn Kunde recht erhält

Der Gang zur Ombudsstelle ist nicht immer gratis: Der Kunde zahlt bis zu 100 Franken Bearbeitungsgebühren. Die kriegt er aber zurück, wenn er recht erhält. «Wir empfehlen Konsumenten, sich vor allem bei hochwertigen Textilien an uns zu wenden», sagt Sigg. Die Schlichtungsstelle wird tätig, wenn beide Parteien einer Überprüfung zustimmen. Wenn sich die Reinigungsfirma quer stellt, bleibt nur der Weg vor Gericht. «Das ist deutlich teurer», sagt Sigg.

Jetzt betreibt das KF bereits drei Ombudsstellen: Geschlichtet wird bei Konsumenten-Ärger mit Online-Shops und Metzgereien. Letztere dient auch als Whistleblower-Anlaufstelle.

KF ringt um öffentliche Aufmerksamkeit

Rund 500 Fälle bearbeiten die Konsumentenschützer jährlich. Der Textil-Ombudsstelle sollen weitere folgen: «Für uns ist das ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Mehr Ombudsstellen und Mediation statt immer mehr Gesetzesvorstösse», erklärt Sigg. 

Was sie nicht sagt: Mit dem Betrieb der Ombudsstellen bringt sich das KF wieder ins Gespräch. Es drohte neben der Stiftung für Konsumentenschutz SKS in der Bedeutungslosigkeit zu versinken. Vor zwei Jahre nahm der KF-Geschäftsführer wegen «strategischen Differenzen» den Hut. Wenig später wurde dem KF vom Bundesrat rund die Hälfte der Subventionen gestrichen, was den Fortbestand der Organisation gefährdete. Sigg heute: «Die Situation hat sich entschärft.»

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