Seit Freitag ist klar: In 132 OVS-Filialen wird liquidiert. «Jetzt läuft der Totalausverkauf», sagte ein OVS-Sprecher (BLICK berichtete). Bis der Ausverkauf auch in den übrigen sieben Läden und vier Charles-Vögele-Outlets startet, ist es nur eine Frage der Zeit.
Noch unklar ist, was genau aus den Filialen und den 1180 Angestellten wird. Laut dem Sprecher gäbe es Interessenten. «Bis Ende Juni wird noch sehr viel laufen», so der Sprecher. Momentan steht der Ausverkauf des Sortiments im Vordergrund. Dieser soll möglichst viel Geld in die Kassen spülen, denn das Mutterhaus Sempione Retail ist fast pleite und in Nachlassstundung.
Chicorée könnte wachsen
Aufatmen können 15 frühere Angestellte von OVS. Sie können bei der Billigkette Chicorée Unterschlupf arbeiten, wie die «Sonntagszeitung» schreibt. «Wir haben bereits 15 Personen von OVS Schweiz übernommen in den letzten Tagen», bestätigt Chicorée-Chef und -Gründer Jörg Weber laut Zeitung. Acht davon arbeiten weiter in zwei OVS-Filialen, die von Chicorée übernommen wurden. Die restlichen werden in anderen Geschäften der Kette beschäftigt.
Möglicherweise profitiert Chicorée noch weiter vom OVS-Aus. Laut Weber kommen 15 Standorte für eine Übernahme in Frage. Wenn die Konditionen stimmen, schränkt der Mode-Unternehmer ein. Heute betreibt die Kette 153 Filialen.
Mitarbeiter gesucht
Kein Interesse an OVS-Überbleibseln haben laut «Sonntagszeitung» Tally Weijl und PKZ. Erstere will lieber online weiter wachsen. PKZ dagegen ist nur an Toplagen in Innenstädten interessiert. Bis auf wenige Ausnahmen sind die OVS-Filialen aber in ländlicheren Gegenden, Agglomerationen und Einkaufszentren zu Hause. Immerhin: Qualifizierten Mitarbeitern stehen bei PKZ die Türen offen, so Chefin Manuela Beer. Gleiches gilt für Tally Weijl. (jfr)