Es handelt sich um die stärkste Abwertung, seit China seine Währung im Jahr 2005 vom Dollar abgekoppelt hat. Die Staatsführung hält den Yuan für gewöhnlich sehr stabil. Innerhalb der vergangenen vier Monate schwankte der Kurs nur um rund 0,4 Prozent.
Die Währung sei noch recht stark im Vergleich zu anderen weltweiten Währungen und weiche von den Markterwartungen ab, begründete die Notenbank nun ihren Schritt. Daher sei es notwendig, den Kurs den Erfordernissen des Marktes anzupassen.
Analysten wiesen allerdings darauf hin, dass der Schritt auch mit schlechten Exportzahlen vom Wochenende zusammenhängen könnte. Am Samstag hatte die Zollbehörde erklärt, die Ausfuhren seien im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,3 Prozent zurückgegangen.
Entwickelt sich der Aussenhandel weiterhin so schlecht, könnte auch das von der Regierung für dieses Jahr festgelegte Wachstumsziel der Wirtschaft von sieben Prozent in Gefahr geraten.
Eine schwächere Währung macht Produkte des Exportweltmeisters im Ausland preislich attraktiver. Selbst wenn die nach den USA zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt in diesem Jahr wie von der Regierung gewünscht um sieben Prozent expandieren würde, so wäre dies das schwächste Wachstum seit einem Vierteljahrhundert.
Der chinesische Yuan wird nicht so frei wie andere Währungen gehandelt, weshalb der täglich festgelegte Mittelwert von grosser Bedeutung ist. Ausgehend von diesem Fixpunkt lässt die Zentralbank Handelsschwankungen von zwei Prozent nach oben und unten zu.
Am Dienstag legte sie ihn auf 6,2298 Yuan je Dollar fest, nach 6,1162 Yuan am Montag - das war die bislang grösste Anpassung binnen eines Tages. Der australische Dollar geriet dadurch ebenso unter Druck wie der Won in Südkorea.
Die Entscheidung der Zentralbank ist eine Abkehr von der bisherigen Politik. Diese zielte darauf ab, die Binnennachfrage zu stärken, die Kreditaufnahme von Firmen und Auslandsinvestitionen zu erleichtern sowie ausländische Unternehmen und Regierungen zu einem stärkeren Gebrauch des Yuan zu ermuntern.