Kommunikation
Junge nutzen Snapchat und Instagram häufiger als Facebook

Instagram und Snapchat haben Facebook überholt: Die 15- bis 24-Jährigen nutzen die Social-Media-Plattformen markant anders als noch vor einem Jahr, wie aus dem «IGEM-digiMonitor 2017» hervorgeht.
Publiziert: 11.12.2017 um 18:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:37 Uhr
Von Snapchat und Instagram im Jahr 2017 überflügelt: Facebook wird in der Schweiz von 15- bis 24-Jährigen weniger intensiv genutzt.
Foto: KEYSTONE/EPA/SASCHA STEINBACH

Gemäss der am Montag präsentierten Studie hat Facebook bei den Jungen markant verloren: 2017 nutzten 55 Prozent der 15- bis 24-Jährigen diesen Social-Media-Kanal gelegentlich, 2016 waren es noch 70 Prozent gewesen. Demgegenüber haben Snapchat und Instagram deutlich auf je 67 Prozent zugelegt - und damit Facebook zum ersten Mal überflügelt.

Jugendliche erreicht man über WhatsApp

An einer Plattform kommen aber auch Snapchat und Instagram nicht vorbei: WhatsApp hat bei den Jungen eine fast vollkommene Abdeckung. Lediglich 2 Prozent der 15- bis 24-Jährigen in der Schweiz sind nicht über diesen Nachrichtendienst erreichbar.

Bei der Nutzung gibt es regionale Unterschiede. So sind etwa Facebook und Pinterest in der Westschweiz deutlich beliebter als in der Deutschschweiz. Dafür wird YouTube in der französischen Schweiz markant weniger genutzt.

Smartphone vs Laptop vs Fernseher

Das am intensivsten genutzte elektronische Gerät der Schweiz ist das Smartphone: Knapp Dreiviertel der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren nutzte täglich ein internetfähiges Handy. Bei den 15- bis 24-Jährigen sind es gemäss der digiMonitor-Studie gar 98 Prozent, die täglich aufs Smartphone blicken.

Parallel zur steigenden Nutzung des Smartphones verlieren stationäre Computer und Tablets langsam an Bedeutung. Nur der Fernseher (92 Prozent der Gesamtbevölkerung) und der Radioapparat (82 Prozent) erreichen insgesamt noch mehr Personen als das Smartphone.

Das gute, alte TV-Gerät bleibt die erste Wahl, um fernzusehen: Die Schweizer gucken zwar Fernsehsendungen mit allen möglichen Geräten, die über Bildschirm, Lautsprecher und Empfangsmöglichkeit verfügen, heisst es in der Studie. Aber: «82 Prozent der Personen, die über mehrere Geräte fernsehen, bevorzugen dazu ein klassisches TV-Gerät.»

Werbung ist unerwünscht

Die Studie zeigt auch auf, dass Internet-Werbung bei vielen Nutzern nach wie vor auf Ablehnung stösst: 2017 hatte ein Fünftel der Gesamtbevölkerung auf mindestens einem Gerät einen sogenannten Adblocker installiert, der Werbung automatisch ausblendet. Bei den Jungen hat knapp ein Drittel einen solchen Werbestopper.

Die Anzahl installierter Adblocker bleibe bei der Gesamtbevölkerung in etwa stabil, heisst es in der Studie. Aber für Medien, «die ausschliesslich über Internet-Werbung finanziert werden, ist dies zunehmend ein Problem.»

Der IGEM-digiMonitor wurde von der Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) zusammen mit der AG für Werbemedienforschung WEMF entwickelt. Er erhebt seit 2014 jährlich die Nutzung von Video, Audio, Fernsehen, Kino, Radio, Teletext, Internet, Virtual Reality, Smartwatch, Adblocker und Social Media über verschiedene Geräte.

Das Luzerner Link Institut erhob die aktuellen Angaben telefonisch bei 1015 Personen in der Deutschschweiz und 742 in der Romandie.

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