Immerhin: Die Chefetage der Credit Suisse verzichtet für das Katastrophenjahr 2022 darauf, sich einen Bonus auszuzahlen. Schwarze Zahlen wird die CS auch dieses Jahr nicht schreiben. Deshalb wird die oberste Spitze der Bank ein zweites Mal auf ihren Bonus verzichten müssen, mögen die Chefs noch so hart für die Transformation der Bank arbeiten. Und selbst wenn die Bank 2024 tatsächlich wieder einen Gewinn erzielte, sollte die Teppichetage nicht zu tief in den Bonustopf greifen.
Diese neue Bescheidenheit wäre ein wichtiges Signal, dass auch auf dem Finanzplatz für harte Arbeit nicht zwingend Millionen-Boni fliessen müssen. In vielen Branchen der Schweiz wird ebenfalls hart gearbeitet – für guten Lohn, aber ohne üppige Extras.
Vorbild für den Finanzplatz
Mit Bescheidenheit könnte die Bank ein Zeichen setzen, dass sie es ernst meint mit ihrem Neuanfang. Dass aus den Trümmern der alten Credit Suisse tatsächlich eine neue Bank entsteht, geprägt von einer ganz anderen Risikokultur. Einer Bank, die sich in den Dienst der Kunden stellt und nicht eine Geldmaschine für ein paar wenige Chefs und Topbanker ist.
So hätte die Katastrophe der Credit Suisse wenigstens etwas Gutes. Die Bank könnte mit einer Kultur der Bescheidenheit ein Vorbild für den gesamten Finanzplatz werden.