UBS-Chef Sergio Ermotti (63) macht Nägel mit Köpfen: Die Credit Suisse ist Geschichte, die Bank wird voll in die UBS integriert. Das war zu erwarten, eine eigenständige CS Schweiz wäre nicht überlebensfähig gewesen.
Die Kosten müssen runter, das Sparprogramm wird um zusätzliche zwei Milliarden Franken verschärft. Klare Ansagen, die Kunden und Investoren überzeugen. Erstere bringen ihr Geld wieder zurück, selbst zur Credit Suisse. An der Börse legt die UBS-Aktie kräftig zu.
Einzig beim Personalabbau bleibt Ermotti schwammig, wird nur für den Heimmarkt konkreter. 3000 Kündigungen will er in der Schweiz aussprechen. Das klingt nach deutlich weniger, als in den letzten Wochen herumgeboten wurden. Der Tessiner setzt zusätzlich auf freiwillige Abgänge und will viele Mitarbeitende in Frührente schicken. Es werden also viel mehr Jobs verschwinden als die nun angekündigten Stellen durch Massenentlassung. Diese soll sich zudem über die nächsten Jahre hinziehen. Das heisst, die Unsicherheit für die Angestellten hält an, bei der CS wie auch bei der UBS. Das ist eine Belastung fürs Personal – und für die neue Bank.
Allzu viel Zeit sollte sich die UBS deshalb mit den Kündigungen nicht lassen. Das ist zwar sehr hart für die Betroffenen. Alle anderen aber wissen dann, dass sie beim Aufbau der neuen UBS mit an Bord sind. Das schafft Klarheit und Motivation.
Das ist die beste Absicherung gegen den nächsten Grossbanken-Crash, erfolgsversprechender als jede Too-Big-to-Fail-Regulierung: Hoch motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ein funktionierendes Geschäftsmodell gewinnbringend umsetzen – für die Bank und auch für die Schweizer Volkswirtschaft.