Auf den Parkplätzen der klassischen Schweizer Sehenswürdigkeiten stechen sie einem in die Augen: In Luzern, Engelberg OW oder am Rheinfall bei Neuhausen SH stehen immer mehr Busse mit osteuropäischen Nummernschildern. Sie kommen aus Polen, Tschechien oder Lettland. Und fahren vor allem Touristen aus Asien quer durch die Schweiz.
Das passt den Schweizer Chauffeuren gar nicht, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Sie fürchten um ihren Job. Das erstaunt kaum, wenn man die grossen Lohnunterschiede anschaut. Chauffeure aus Osteuropa arbeiten für 600 bis 1000 Euro pro Monat. Schweizer Fahrer bekommen 5500 bis 7000 Franken monatlich.
«Das ist eine gröbere Sache»
Verschiedene Verbände und Politiker fordern nun, dass den Ost-Chauffeuren genauer auf die Finger geschaut wird. Denn: Aufgrund des sogenannten Kabotageverbots dürften sie mit ihren im Ausland immatrikulierten Bussen gar keine Touristen von einer Schweizer Sehenswürdigkeit zur nächsten fahren.
«Das ist eine gröbere Sache», sagt etwa Hans-Peter Amrein (SVP). Der Zürcher Kantonsrat fordert genauere Kontrollen. Die Polizei müsse schauen, wohin die Touristenbusse fahren. Zudem hätten sie die Fahrtenschreiber und Arbeitszeiten der Chauffeure zu kontrollieren.
Schweizer Löhne kommen unter Druck
Für die grüne Zürcher Kantonsrätin Edith Häusler-Michel ist klar, dass bei so grossen Lohnunterschieden das Schweizer Lohnsystem massiv unter Druck kommt. Es brauche gleich lange Spiesse für einheimische und ausländische Chauffeure.
Die Reisebusse dürften zudem nicht den öffentlichen Verkehr konkurrenzieren. Die Politiker haben einen entsprechenden Vorstoss im Zürcher Kantonsrat unterschrieben. (pbe)