Knobli, Kiwi, Mercedes
Der grosse Schnäppchen-Report

Die Nationalbank lässt den Euro-Mindestkurs fallen. Für viele Konsumenten ein Grund für einen Einkauf ennet der Grenze. Doch jetzt kommen auch die Preise in der Schweiz ins Rutschen.
Publiziert: 19.01.2015 um 20:22 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 21:24 Uhr
Von Patrik Berger

Grossverteiler und Discounter haben eiligst neue Preisschilder gedruckt. Und in einem ersten Schritt vor allem Früchte und Gemüse verbilligt. So kostet bei Coop zum Beispiel der Knoblauch ab sofort nur noch 75 Rappen statt 90 (–17%). Ein Beispiel unter vielen.

Bei Lidl gibt es die Kiwi neu für 39 Rappen das Stück statt für 49 (–20%). 500 Gramm Bio- Zitronen wurden 16 Prozent billiger und sind für 1.49 Franken im Regal. Aldi hat den Preis für ein Kilo Rispen-Tomaten von 2.99 Franken auf 2.49 gesenkt.

Auch Autos werden billiger! Für Andreas Burgener, Direktor von Auto Schweiz, der Vereinigung der Automobil-Importeure ist klar: «Der Verdrängungskampf wird noch härter. Die Preise werden sinken.»

Erste Importeure haben bereits reagiert. Bis Ende Januar gibt es beim Kauf eines neuen Renaults einen Euro-Bonus von 1500 Franken. Bei Dacia sind es 1000 Stutz pro Neuwagen.

Konkurrent Peugeot lockt mit einer Prämie von 700 Franken bei der Bestellung eines Neuwagens. «Das Angebot gilt angesichts der grossen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten bis Ende Januar», sagt Sprecherin Manuela Diethelm. Neue Mercedes und Smart gibts gar mit 18 Prozent Nachlass. Bei der Amag denkt man über die Einführung von neuen Prämien nach. Die Importeure geben lieber einen Rabatt, als den Kunden an Grauimporteure zu verlieren.

Das gleiche Bild in der Reisebranche: Weil sie vom starken Franken profitieren wollen, buchten findige Schweizer ihre Ferien in den letzten Tagen auf deutschen Websites. «Schweizer Kunden buchen vor allem Reisen in die Türkei, nach Ägypten und auf die Kanaren», sagt Nancy Mechanik von Reisen.de.

«Der Anteil der Schweizer Kunden hat sich nach dem SNB-Entscheid verdreifacht», weiss Ebookers.de-Sprecher Matthias Thürer zu BLICK. Seit Freitag kann man auf der Schweizer Homepage von Ebookers in Euro buchen. Deshalb geben Schweizer Reiseanbieter Gas und schrauben an ihren Preisen. Kuoni, Hotelplan, Aldi Tours und Travel.ch senken ihre Tarife um bis zu 20 Prozent.

Fazit: Kein Vergleich zu 2011, beim letzten Höhenflug des Frankens. Damals haben sich die Händler noch geziert und Währungsgewinne nur schleppend an den Kunden weitergegeben. Das haben sie bitter gebüsst.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.