Knatsch um Medikamentenpreise
Helsana verschnupft über Novartis-Vorschlag

Krankenkassen sollen nur noch für Medikamente zahlen, wenn diese wirken, sagt Novartis-Chef Joe Jimenez. Der Versicherer Helsana hält die Charme-Offensive für eine reine PR-Aktion.
Publiziert: 10.02.2017 um 20:38 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:43 Uhr
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Novartis-Chef Joe Jimenez: Patienten sollen nur noch für Medikamente zahlen, wenn diese wirken.
Foto: Keystone
Guido Schätti

Es ist eine Charme-Offensive der Pharmaindustrie: Patienten sollen künftig nur noch den vollen Preis von Medikamenten bezahlen, wenn diese wirken. Novartis-Chef Joe Jimenez (57) sorgte mit dem Vorschlag am WEF in Davos für Furore. 

Doch die Krankenkassen sind wenig begeistert. «Das Ganze ist vor allem gute PR», sagt Helsana-Chef Daniel Schmutz (59). «Die Pharma will den Eindruck erwecken, sie wolle etwas an den hohen Preisen ändern. In Wirklichkeit will sie so lange wie möglich am geltenden System festhalten.»

Schmutz zweifelt an der Umsetzbarkeit von Jimenez' Vorschlag. Das Bundesamt für Gesundheit habe keine transparente Methode, um die Wirksamkeit von Medikamenten zu messen.

Novartis weist den Vorwurf zurück, die Offensive sei eine PR-Aktion. «Wir sind der Ansicht, dass resultatorientierte Preissetzung der richtige Weg ist, um relevante Einsparungen im Gesundheitswesen zu realisieren», sagt Novartis-Sprecher Markus Jaggi. Die Umsetzung brauche Zeit, doch in den USA gewonnene Erfahrungen seien positiv.

Ob wirkungsabhängige Preise auch in der Schweiz funktionieren, werden Helsana und Novartis bald selber herausfinden. Sie starten demnächst ein Pilotprojekt mit einem Asthma-Medikament. 

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