An dem Mediengespräch legten Vertreter der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie, der chemisch-pharmazeutischen Industrie sowie der Zementindustrie ihre Ansichten dar.
Die Schweizer Industrie sei ein aktiver Partner im Klimaschutz, lautete die gemeinsame Botschaft. Durch Optimierung ihrer eigenen Produktionsprozesse und wo dies technisch und wirtschaftlich sinnvoll sei, habe sie massgeblich zur Senkung der CO2-Emissionen am Produktionsstandort Schweiz beigetragen.
So habe zum Beispiel die Schweizer Zementindustrie seit 1990 ihre CO2-Emissionen aus primär fossilen Brennstoffen um 66,6 Prozent reduzieren können. Und die Swissmem-Mitgliedfirmen hätten seit 1990 ihren CO2-Ausstoss um 60 Prozent reduziert.
Die Schweizer Industrie insgesamt habe das Reduktionsziel von 2020 bereits seit 2015 erfüllt und sei damit voraussichtlich der einzige Sektor, der sein Ziel erreiche. Die Schweizer MEM-Industrie sei in diesem Sinne «Vorreiterin im Klimaschutz".
Für die Dekarbonisierung der Wirtschaft spiele die MEM-Industrie eine Schlüsselrolle, denn sie liefere viele der für den Klimaschutz nötigen Technologien. Mit ihren innovativen, energie- und ressourceneffizienten Produkten trage sie entscheidend zur Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bei, als Folge des hohen Exportanteils insbesondere im Ausland.
Massgeblich zur Emissionsreduktion beigetragen habe das gut funktionierende Zielvereinbarungssystem für Unternehmen. Dieses solle im Rahmen der Revision des CO2-Gesetzes optimiert und flexibilisiert werden. Die Öffnung des Zielvereinbarungssystems für alle Unternehmen ohne Einschränkungen erachtet Swissmem als unabdingbar, um weitere inländische CO2-Reduktionen zu erzielen.
Die Schweizer Industrie stehe im harten internationalen Wettbewerb, was für eine kluge Ausgestaltung der Klimapolitik zu berücksichtigen sei. Gleichlange Spiesse für Schweizer und EU-Unternehmen bezüglich Klimapolitik seien folglich sehr wichtig, lautet eine gemeinsame Forderung.
Dies sei kürzlich erreicht worden mit der Zustimmung des eidgenössischen Schweizer Parlaments zum Abkommen zur Verknüpfung des Schweizer Emissionshandels mit jenem der EU.
Die Beibehaltung erfolgreicher Instrumente der Schweizer Klimapolitik wie das System der Verminderungsverpflichtungen und die Teilnahme am EU-weiten Emissionshandelssystem sei von elementarer Bedeutung. Bezüglich der CO2-Abgabe dürfe sich die Schweiz international nicht abkoppeln. In diesem Sinne habe sich die Industrie in die parlamentarische Beratung des CO2-Gesetzes eingebracht.
Bei dem Mediengespräch referierten Cemsuisse-Direktor Stefan Vannoni, Swissmem-Direktor Stefan Brupbacher, Nick Traber, CEO Holcim Schweiz und Italien, Michael Matthes, Leiter Umwelt, Sicherheit, Technologie bei scienceindustries, Francis Krähenbühl, CEO und Präsident des Verwaltungsrates der Emile Egger & Cie SA, sowie René Vroege, Werkleiter bei DSM Nutritional Products. (SDA)