Kleider kosten 38 Prozent weniger
Hier lohnt sich Shoppen im Ausland am meisten

Laut einer Studie der Credit Suisse verharrt der Einkaufstourismus auf hohem Niveau. Sie sagt aber auch, welche Güter ennet der Grenze am billigsten sind.
Publiziert: 05.01.2016 um 20:18 Uhr
|
Aktualisiert: 13.10.2018 um 05:25 Uhr
Tiefere Mieten und Löhne: Laden in Weil am Rhein (D).
Foto: Stefan Bohrer

Letztes Jahr haben wir im Ausland acht Prozent mehr für Konsumgüter ausgegeben. Wer nicht allzu weit von der Grenze entfernt lebt, kauft nicht erst seit dem Frankenschock im Januar 2015 im Ausland ein. Schon seit einiger Zeit kostet die Ware dort weniger als bei uns. In ihrem Retail Outlook 2016 hat die Credit Suisse ermittelt, wie viel günstiger die Ware jenseits der Grenze ist. Und warum.

Im Vergleich zu den wichtigsten Herkunftsländern kosten Lebensmittel dort im Schnitt 31 Prozent, Möbel 26 Prozent und Kleider sogar 38 Prozent weniger als bei uns.

Das liegt vor allem an den Personalkosten. Eine Schweizer Arbeitskraft in der Industrie kostet 56 Franken pro geleistete Stunde. Das sind 19 Franken mehr als im EU-Durchschnitt und 22 Franken mehr als in den USA. In China und Indien kostet eine Arbeitskraft sogar 30-mal weniger. Auch die Löhne im Gross- und Detailhandel sind in der Schweiz deutlich höher.

Warum der grosse Unterschied? Schweizer Arbeitskräfte sind produktiver und die Zusammenarbeit zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern ist bei uns überdurchschnittlich eng. Stichwort: Sozialpartnerschaft.

Teure Verkaufsflächen

In der Schweiz sind die Mieten an Toplagen extrem hoch. Der Quadratmeter Verkaufsfläche an Toplagen kostete zuletzt im Schnitt 4600 Franken pro Jahr. «Damit belegt die Schweiz hinter den USA, Italien und Frankreich den vierten Rang im Vergleich mit den wichtigsten Herkunftsländern der Schweizer Lebensmittel-, Bekleidungs- und Möbelimporte», schreibt die CS in ihrer Studie.

Zu den Kostentreibern zählen zudem die Transport- und Logistikkosten. Lagerflächen sind in der Schweiz ebenfalls überdurchschnittlich teuer.

Allerdings gibt es auch Bereiche, wo wir tiefere Kosten haben. Das gilt einerseits für die Mehrwertsteuer auf Konsumgüter. In der Schweiz beträgt sie durchschnittlich 8, in den meisten Herkunftsländer 20 Prozent. Andererseits sind die Kapitalkosten bei uns tiefer. Die Unternehmen müssen im Ausland meist höhere Zinsen zahlen. (alp)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.