Die Hühner müssen zittern: Die amerikanische Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) kommt in ein bis zwei Jahren in die Schweiz. Und auch die Chickeria-Geflügel-Restaurants von der Migros stocken auf. Zu den gegenwärtig fünf Schnellrestaurants werden bis 2017 weitere acht hinzukommen. Mittel- bis langfristig könnten es bis zu 30 Chickeria-Restaurants in der Deutschschweiz werden.
Die Chickeria-Filialen verwenden ausschliesslich Hühner aus Schweizer Migros-Betrieben. Diese seien «der grösste Player» im Geflügelmarkt, sagt Robert Raval (55), Präsident des Verbands der Schweizergeflügelproduzenten SGP, gegenüber BLICK. Die Migros-Fleischproduzentin Micarna schlachtet alleine 27 Millionen Hühner pro Jahr – davon geht aber kein einziges an Unternehmen ausserhalb der Migros-Gruppe. Die Favorit Geflügel AG, ebenfalls Teil der Gruppe, liefert nur direkt an Metzgereien.
KFC wird es in der Schweiz nicht einfach haben, an helvetische Hühner zu kommen. Die 1100 Schweizer Poulet-Produzenten können längst nicht mehr die Nachfrage im Land stillen. Fast vier von zehn Poulets auf Schweizer Tellern stammen aus dem Ausland. 38 Prozent des importierten Geflügles stammt aus Brasilien, 22 aus Deutschland. Auf Platz drei und vier folgen Frankreich und Ungarn.
Im Ausland sei der Tierschutz schlechter als in der Schweiz, wo 95 Prozent der einheimischen Hühner sich in einem überdeckten Aussenbereich an der frischen Luft bewegen können, erklärt SGP-Präsident Raval.
Wird KFC also in den geplanten Filialen von Winterthur bis Genf brasilianische Hühner ohne Freilauf auftischen? Zum jetzigen Stand der Expansion könne man noch keine Angaben zur Rostoffbeschaffung machen, heisst es bei KFC. Ein Vorgeschmack: In Deutschland importiert die Kette Poulet aus dem Ausland.