Was ist da nur los? Da entschied Twint von Postfinance den Kampf unter den Schweizer Bezahldiensten für sich und lässt nun scheinbar seine Partner hängen.
Im Mai gab die Postfinance an, den Zusammenschluss mit Paymit, dem Produkt der Six Group, im Herbst zu vollziehen. Doch Händler und Banken zweifeln, ob dieser Termin nach wie vor realistisch ist.
Partner tappen im Dunkeln
Coop habe bis heute keine Informationen erhalten, sagt Bereichsleiter Christoph Baumgartner zur «Handelszeitung». Auch notwendige, neue Verträge seien noch nicht ausgehandelt. Coop ist immerhin der wichtigste Partner von Paymit.
Die Migros Bank wartet immer noch auf den Anschluss an den Bezahldienst. Dabei hatte sie schon im März ihre Absicht zur Kooperation kommuniziert. Twint habe die Bank auf das neue fusionierte Produkt verwiesen, so ein Sprecher des Instituts. Spezifikationen habe man aber keine erhalten.
Twint hält an Termin fest
Harzt es etwa bei der Wettbewerbskommission? Diese habe die Fusionsmeldung erst Anfang August erhalten, so der Bericht. Die Abklärungen dauerten deshalb noch an. Twint-Sprecher Victor Schmid sagt gegenüber BLICK: «Wir sind auf Kurs, und wir werden wie angekündigt bis Ende Herbst bereit sein.» Der Herbst dauere ja immerhin noch bis 21. Dezember, betont er. Verträge habe es noch keine neue gegeben, weil der Entscheid der Wettbewerbskommission noch abzuwarten sei. Vorher könne Twint noch gar keine neue Verträge abschliessen.
Dumm nur: Apple Pay startet in der Zwischenzeit durch. Die «Handelszeitung» zitiert einen Insider. Er gibt an, dass schon zehntausende Kunden von Viseca versucht hätten, ihre Kreditkarte bei Apple Pay zu registrieren. Dies obwohl der Kreditkartenanbieter gar nicht mit Apple kooperiert. (ogo)