«Zum jetzigen Zeitpunkt sehen wir keinen Anlass zur Befürchtung, dass der Tourismus durch die Krise in Mitleidenschaft gezogen werden könnte», sagt Tui Schweiz Chef Martin Wittwer an einer Medienkonferenz am Mittwoch in Zürich. «Wir sind ruhig und entspannt.»
Gleich beurteilt man die Situation auch beim grössten Schweizer Reiseveranstalter, bei Kuoni. «Wer Ferien über ein Reisebüro gebucht hat, hat auch bei einer weiteren Zuspitzung der Situation nichts zu befürchten», sagt Kuoni-Sprecher Peter Brun auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Brun verweist dabei auf die Erfahrung vor drei Jahren. Damals sei Griechenland auch haarscharf an einem Staatsbankrott vorbeigeschrammt, wovon die Touristen auf den Inseln jedoch kaum etwas gespürt hätten.
«Es hat sich gezeigt, dass die Hoteliers ein sehr grosses Interesse daran haben, dass alles reibungslos läuft», sagt Brun. Die grösste Gefahr für den Tourismus stellen nach Einschätzung von Wittwer und Brun allfällige Streiks in Flughäfen und die Schliessung der Banken dar.
Bei der letzten Krise jedoch wurde gemäss Wittwer nur in Athen gestreikt, die Inseln dagegen blieben davon verschont. Möglich sei jedoch, dass Touristen in Banken kein Bargeld mehr beziehen können, sagt Brun. Vor zwei Jahren sei das in Zypern der Fall gewesen.
Hotelplan Suisse empfiehlt darum den Griechenlandreisenden bereits jetzt genügend Bargeld mitzunehmen, wie Anja Dobes von Hotelplan Suisse auf Anfrage sagt. Im Moment laufe jedoch noch alles normal.
Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen Griechenland und den internationalen Geldgebern am letzten Wochenende hat sich die Situation in der griechischen Schuldenkrise deutlich zugespitzt. Wenn es bis zum 30. Juni keine Einigung gibt, kommt es zum Bankrott des griechischen Staates.