Horrende Gebühren, die anfallen, wenn Konsumenten im Ausland telefonieren, SMS verschicken oder im Internet surfen, waren jahrelang ein grosses Ärgernis. Doch seit letzter Woche zahlen Bürger der Europäischen Union (EU) keine Roaming-Gebühren mehr, wenn sie ihr Handy in einem andere EU-Land nutzen. Schweizer profitieren nicht davon. Bisher!
Denn der Telekom-Konzern UPC macht es der EU nach und schafft für seine Kunden das Roaming ab. «Was kürzlich im EU-Raum Tatsache wurde, macht UPC ab dem 28. Juni auch in der Schweiz», schreibt der Telekom-Konzern in einer Mitteilung am heutigen Montag.
Roaming-Pakete nach aufgebrauchten Datenpaket zukaufbar
UPC bietet neu Flat-Abonnemente an, mit denen man sowohl in der Schweiz als auch in EU-Ländern zum selben Tarif surfen, SMS verschicken und telefonieren.
Drei neue Abos von UPC bieten ab Ende Juni 1, 4 oder 10 Gigabyte Datenvolumen pro Monat, die sowohl in der Schweiz wie in der EU genutzt werden können. Anrufe und SMS sind unbegrenzt.
Ganz vom Roaming verabschiedet sich UPC aber nicht: Sollten Kunden ihre Datenpakete aufgebraucht haben, können sie ein Roaming-Paket lösen. Für Schweizer, die kaum ins Ausland gehen, bietet UPC allein für die Schweiz gültige Abos an. Auch hier kann man dann Roaming-Pakete im Falle dazubuchen.
Bei Anrufen von EU-Land in anderes EU-Land gilt das Roaming nicht
Das billigste Roamingpauschalabo von UPC kostet 35 Franken pro Monat und enthält neben unbeschränkten Anrufen und SMS in der EU noch 1 GB Datenvolumen. Bei Anrufen gilt dies allerdings nicht für Gespräche von einem EU-Land in ein anderes.
Die Konkurrenz sei wesentlich teurer, analysierten die Internetvergleichsdienste Verivox und Dschungelkompass auf Anfrage. So koste das günstigste Abo mit Inklusiv-Minuten und Inklusiv-Daten fürs Roaming bei der Swisscom 60 Franken im Monat, erklärte Verivox-Telekomexperte Ralf Beyeler. Allerdings sei bei diesem Swisscom-Abo das Internet sehr langsam.
Salt verlange 89 Franken für das günstigste Abo mit Roaming-Minuten und Roaming-Daten. Bei Sunrise seien es 100 Franken und Yallo 88 Franken, stellte Beyeler fest. (grv/sda)