30 Prozent hier, 70 Prozent da! Wer am 23. November auf Schnäppchenjagd geht, muss sich durch den Rabatt-Dschungel kämpfen. Für ihre Aktionen im Internet und den Geschäften werben die Händler mit gross angelegten Inserate-Kampagnen. Alles scheint es mit Rabatt zu geben! Doch der Eindruck täuscht. Es gibt auch dieses Jahr Anbieter, die sich dem Aktionswahnsinn entziehen.
Dazu gehört Ex Libris. Wie die Mediensprecherin erklärt, biete die Migros-Tochter das ganze Jahr attraktive Rabatte. So sind deutschsprachige Bücher dauerhaft 20 Prozent günstiger. Weitere Aktionen verspricht sie fürs Adventsgeschäft. Andere Tochter-Unternehmen halten es gleich. Die Migros-Supermärkte dagegen bieten Aktionen.
Outdoor-Händler Transa verweist auf Outlets
Keine Extra-Rabatte werden Kauffreudige am 23. November in den Geschäften der Outdoor-Kette Transa finden. «Wir haben uns als Transa ganz bewusst gegen einen Black Friday entschieden», erklärt die Mediensprecherin. Das Unternehmen möchte sich auf die regulären Ausverkäufe zweimal jährlich konzentrieren. Für Schnäppchenjäger betreibt Transa zudem zwei Outlet-Filialen.
Auch bei Jelmoli sucht man vergebens Black-Friday-Aktionen. Die Aktion mache für Jelmoli keinen Sinn, so das Unternehmen. Der Grund: «Denn unsere Marke ist nur glaubwürdig, wenn sich unsere Kunden auf Fairness verlassen können.» Einen eigenen Weg geht Ikea. Die Kunden des schwedischen Möbelhändlers profitieren diese Woche von Rabatten – allerdings laufen diese unter der Bezeichnung «Lieblingswoche».
Doppelgleisig fährt der Modehändler PKZ. In den Geschäften findet der Black Friday nicht statt, online gibts dagegen morgen 10 Prozent Rabatt. Generell gehörten aggressive Rabattaktionen nicht zum Konzept von PKZ.
Verweigerer sind in der Minderheit
Die Verweigerer sind diesen Freitag jedoch in der Minderheit. Vielleicht zahlt sich ihre Strategie aber aus. Denn der Schnäppchenwahnsinn kann ins Verderben führen. Ein Beispiel dafür ist Ceconomy. Laut der Konzernmutter von Media Markt und Saturn war der Black Friday einer der Hauptgründe, warum der Umsatz 2017 um 15 Prozent eingebrochen ist.
Auch das Beratungsunternehmen Oliver Wyman ruft zur Vorsicht auf. Mit tiefen generellen Rabatten könnten die Händler viel Geld verbrennen. Stattdessen sollten sie auf gezielte Aktionen setzen.
So macht es dieses Jahr etwa Globus. Das Warenhaus wird in jedem Bereich einige Produkte als Black-Friday-Aktion anbieten. Auf einen generellen Rabatt verzichtet man aber.
Globus deckte sich schon im letzten Jahr ein
Wie kann sich Globus die Rabattschlacht leisten? Vereinzelt kaufe man wie schon im letzten Jahr spezielle Angebote zu, erklärt die Mediensprecherin. Weil es sich dabei um massiv höhere Mengen handle, zahle man bei den Lieferanten weniger. «Diese Preisvorteile geben wir den Konsumenten weiter.» Das heisst: Globus-Kunden können von 30 bis 40 Prozent Rabatt profitieren.
Eine Umfrage des Rabattportals Blackfridaydeals.ch bei einigen Unternehmen zeigt: Zwei Drittel der Händler machen das ebenso. Der Rest gewährt einen generellen Rabatt aufs ganze Sortiment oder zumindest einen Teil davon.
Was sind die Ziele der teilnehmenden Händler? Die meisten versprechen sich vom Aktionstag eine Umsatzsteigerung. Ein Drittel will Neukunden gewinnen. Eine Minderheit will den Tag dazu nutzen, um hohe Bestände abzubauen.
Am 29. November 2024 ist Black Friday – überall auf der Welt, auch in der Schweiz. Aber: Woher kommt eigentlich dieser Einkaufstag mit verrückten Sales? Und worauf sollten Schnäppchenjäger achten?
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