Kaum noch Steuer-Einnahmen, Notenbank warnt vor Grexit
Sind die Griechen schon am Ende?

Die Wirtschaft in Griechenland steht still und auch die Privatpersonen zahlen ihre Steuern nicht. Folge: In den ersten fünf Monaten hat Finanzminister Yanis Varoufakis 1,7 Mrd Euro weniger eingenommen als geplant.
Publiziert: 17.06.2015 um 12:20 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 21:15 Uhr
Finanzminister Yanis Varoufakis hat ein Problem mehr: Steuereinnahmen gehen zurück.
Foto: Reuters

Die Steuereinnahmen Griechenlands liegen nach übereinstimmenden Berichten der Finanzpresse in den ersten fünf Monaten des Jahres rund 1,7 Milliarden Euro hinter den Erwartungen zurück. Grund dafür ist nach einem Bericht des Staatsradios vom Mittwoch, dass sich die gesamte Wirtschaft praktisch nicht mehr bewegt.

Zudem liessen viele Bürger die Fristen für die Zahlung von Steuern verstreichen. Stattdessen versuchten sie, Steuern später in Raten zu zahlen. Weiter seien die Mehrwertsteuereinnahmen dramatisch gesunken, weil viele Bürger ihre Ausgaben so weit wie möglich einschränkten, hiess es.

Dramatisch ist nach offiziellen Angaben vor allem die Lage für staatliche Unternehmen wie die Elektrizitätsgesellschaft (DEI). Ihre Kunden schulden der DEI fast zwei Milliarden Euro. Viele Griechen könnten ihre Wasser-, Strom- und Telefonrechnungen nicht begleichen, weil sie arbeitslos seien.

Notenbank warnt vor Grexit

Die griechische Zentralbank hat eindringlich vor einem Scheitern der Verhandlungen im Schuldenstreit der Regierung mit den internationalen Geldgebern gewarnt.

Dies wäre der Beginn eines schmerzvollen Weges, der Griechenland in die Pleite und aus der Euro-Zone und wahrscheinlich auch aus der EU führe, erklärte die Notenbank am Mittwoch in Athen.

Eine Einigung mit den Euro-Partnern und dem IWF sei eine historische Notwendigkeit. Zumal ein Kompromiss in wichtigen Fragen bereits gefunden sei und nur noch wenige Probleme ausgeräumt werden müssten. Das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit müsse ein für allemal vermieden werden.

Die Zentralbank warnte weiter, dass sich der wirtschaftliche Abschwung im zweiten Quartal wohl beschleunigen werde. Zudem habe die anhaltende Krise dazu geführt, dass von Oktober bis April rund 30 Milliarden Euro an Einlagen von den griechischen Banken abgezogen worden seien.(SDA)

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