Jetzt haben wir es schwarz auf weiss: Jene, die auf dem Weg zur Arbeit oder in der Freizeit Kaffee zum Mitnehmen im Pappbecher trinken, sind noch immer in der absoluten Mehrheit. Das besagt eine Umfrage des Marktforschungs- und Beratungsinstituts Yougov.
Erst 17 Prozent der Coffee-to-go-Fans lassen sich ihr Lieblingsheissgetränk in der Bäckerei, im Café um die Ecke oder Imbiss in einen wiederverwendbaren Becher einschenken.
Dabei halten es über 80 Prozent für richtig, dass Unternehmen versuchen, den Verpackungsmüll zu reduzieren. Denn Pappbecher sind richtige Umweltsünder. Die Non-Profit-Organisation Betacup schätzt, dass weltweit 58 Milliarden Becher pro Jahr verwendet werden. Doch nur jeder 400. Becher wird recycelt.
Was aus der Befragung, die der Presseagentur DPA vorliegt, ebenfalls hervorgeht: Anreize wie Rabatte, wenn Kaffeetrinker mit dem eigenen Behältnis in den Laden kommen, wirken nur bedingt.
80 Rappen Rabatt bei Starbucks
Wer sich Kaffee in den eigenen Becher abfüllen lässt, erhält hierzulande in vielen Läden und Kaffeeketten oder auch Personalrestaurants einen Nachlass. Starbucks gewährt 80 Rappen Rabatt auf jedes Getränk, das die Kunden in einem Mehrwegbecher in den Kaffeehäusern holen. Im Vergleich zu anderen dürfte das der höchste Rabatt in der Schweiz sein.
Laut einer «K-Tipp»-Auswertung vom Februar gewährt Tchibo 50 Rappen Nachlass für Mehrwegbecher-Kunden, Coop Restaurant, Coop to go und Coop Take-it 20 bis 60 Rappen Rabatt. Die Migros-Genossenschaften Aare und Zürich, McDonald’s und Aperto geben ebenfalls Rabatt – allerdings müssen die Kunden dort vorher einen Mehrwegbecher kaufen, schreibt «K-Tipp».
Unternehmen werben mit Mehrweg-Rabatten
Die Migros verlange für den eigenen Mehrwegbecher 7.50 Franken, McDonald's sogar 14.90 Franken. «Es ist zurzeit nicht möglich, einen eigenen Becher mitzubringen, da die Kaffeemaschinen produktbezogen kalibriert sind», heisst es dazu bei der Migros.
Für die Unternehmen haben die Mehrwegbecher und Rabatte einen Werbeeffekt: «Schon heute kann sich das zusätzliche Angebot von Mehrwegbechern bezahlt machen, nicht zuletzt aus Imagesicht», bestätigt Markus Braun von Yougov.