Kaufkräftigste Kantone
Hier wohnen die reichsten Schweizer

Der durchschnittliche Schweizer kann jährlich 46'000 Franken ausgeben, wie eine neue Studie zeigt. Innerhalb der Schweiz bestehen aber in punkto Kaufkraft grosse Unterschiede.
Publiziert: 12.04.2016 um 15:35 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 19:59 Uhr
In den rot markierten Regionen wohnen die kaufkräftigsten Schweizer.
Foto: Zvg
Bastian Heiniger

Dass die kaufkräftigsten Schweizer im Kanton Zug wohnen, dürfte kaum überraschen. Erstaunlich aber: Selbst das Schweizer Schlusslicht schlägt bezüglich Kaufkraft den wohlhabendsten Ort Deutschlands. Der Kanton Jura mit der hierzulande tiefsten pro-Kopf-Kaufkraft liegt mit umgerechneten 37'100 Franken deutlich über dem bayerischen Starnberg, das mit umgerechnet 34'600 Franken pro Einwohner die höchste Kaufkraft in Deutschland hat. Das besagt eine heute publizierte Studie von GfK Switzerland.

Die höhere Kaufkraft der Schweizer hängt nicht zuletzt mit der tieferen Steuerbelastung zusammen, wie die neusten Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (OECD) zeigen.

Denn: Die Gesamtbelastung von Arbeitseinkommen durch Steuern und Sozialabgaben liegen in Deutschland weit über dem OECD-Durchschnitt. Zum Vergleich: In der Schweiz fallen vom Bruttolohn rund 22 Prozent weg für Abgaben und Steuern. In Deutschland sind es über 49 Prozent. 

Kaufkraft ist gestiegen

Im direkten Ländervergleich haben Schweizer somit wenig Grund zum Klagen. Überhaupt sind die Portemonnaies dicker geworden: Für die gesamte Schweiz prognostiziert das Marktforschungsinstitut GfK im Jahr 2016 eine Kaufkraft von 46'000 Franken je Einwohner – insgesamt liegt sie bei 380 Milliarden Franken.

Das ist eine deutliche Zunahme gegenüber dem Vorjahr: 2015 rechnete GfK mit einer Kaufkraft von 41'000 Franken pro Einwohner. Die Gesamtsumme lag damals bei 335 Milliarden Franken. Schweizweit stieg damit die prognostizierte Kaufkraft um über 45 Milliarden Franken.

Allerdings liessen sich die Zahlen aufgrund des schwankenden Wechselkurses nicht direkt vergleichen, heisst es bei GfK auf Anfrage. Zudem hätten sie letztes Jahr Lichtenstein in die Berechnung mit einbezogen – dieses Jahr nicht. 

Hier wohnen die reichsten Schweizer

Das sind die zehn Kantone mit den wohlhabendsten Einwohnern. Die Angaben sind hier in Euro.
Foto: Zvg

Die Studie zeigt denn vor allem, dass innerhalb der Schweiz grosse Unterschiede bestehen. Zuger haben mit durchschnittlich 70'700 Franken eine fast doppelt so hohe Kaufkraft wie Jurassier. Und die Bewohner der zweit- und drittplatzierten Kantone Schwyz und Nidwalden liegen 35 sowie 22 Prozent über dem Schweizer Durchschnitt. 

Markant sind auch lokale Unterschiede. Beispiel Schwyz: Im zweitreichsten Kanton hat jeder Bewohner durchschnittlich 62'000 Franken zur Verfügung. Tatsächlich sind es im Bezirk Höfe aber über 102'000 Franken, im Bezirk March hingegen 56'700 Franken.

Insgesamt erreichen nur sieben Kantone eine überdurchschnittliche pro-Kopf-Kaufkraft. Am schwächsten sind die Kantone Glarus, Uri und Jura. Ihre Kaufkraft liegt zwischen 13 und 19 Prozent unter dem eidgenössischen Durchschnitt. 

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