Zwei Drittel der Befragten fürchten einen Arbeitsplatzabbau beim Kassenpersonal. Doch jeder zweite Kunde hat bereits einmal an Selbstbedienungskassen bezahlt. Das besagt eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Marketagent.
Die Grossverteiler Migros und Coop geben darum Gas bei Ausbau ihres Angebots. 2016 will allein die Genossenschaft Migros Zürich zu den bestehenden 50 rund 20 weitere Läden mit sogenannten Subito-Stationen ausrüsten.
Grossverteiler sprechen von einem Bedürfnis
«Das macht das Zahlen und den Einkauf schneller», sagt Projektleiter Guido Taeschler von der Migros Zürich im «Migros-Magazin». Er spricht von einer «hohen» Kundenakzeptanz.
Einerseits könne der Konsument den Einkauf selbstständig mit einem Scanner erfassen und der Kassierin abgeben. Andererseits können Einkäufe am Selfcheckout-Automaten selbst bezahlt werden.
180 Läden der Migros sind schweizweit mit Selfcheckout ausgerüstet. Bei Coop sind es 150. Hier heisst das System «Passabene». Beide Unternehmen geben an, ihr Angebot stetig ausbauen zu wollen, weil es einem Kundenbedürfnis entspreche.
Gewerkschaften befürchten Arbeitsplatzabbau
Die Gewerkschaft Unia ist darum alarmiert. Sie befürchtet einen Abbau des Kassenpersonals durch die Automaten-Kassen. «Die Einführung von Selbstbedienungskassen ist ein weiterer Schritt der Rationalisierung im Detailhandel», schreibt die Unia auf ihrer Website.
Zwar beteuerten die Arbeitgeber, dass es deswegen keine Kündigungen geben werde. «Wenn aber der Kunde die Kassiererin ersetzt, droht ein schleichender Arbeitsplatzabbau», so die Unia. Am 2. Dezember will die Gewerkschaft die Digitalisierung der Arbeitswelt der Kassiererinnen an einer Fachtagung unter die Lupe nehmen.