Am Strand liegen, in der Hitze brutzeln und einfach mal nichts tun, durch mediterrane Altstädte schlendern und gut essen: Die Sommerferien sind für viele Menschen der wohlverdiente Ausgleich zum stressigen Alltag. Hotel, Flug und Restaurantbesuche können im Haushaltsbudget jedoch ein tiefes Loch hinterlassen. Umso ärgerlicher ist es, wenn man in den Ferien völlig unnötig Geld aus dem Fenster wirft – beispielsweise für überteuerte Gebühren beim Geldwechseln.
Sollte die Fremdwährung bereits in der Schweiz oder erst im Zielland gewechselt werden? Und mit welcher Karte sind Zahlungen im Ausland am günstigsten? Blick liefert die wichtigsten Tipps.
Reiseziel gibt den Ausschlag
Wer in ein Land im Euro-Raum reist, kann die Euro problemlos bereits in der Schweiz wechseln. Ein weit verbreiteter Mythos ist, dass die SBB-Schalter hierfür die besten Konditionen bieten. Doch die meisten Leute wechseln ihr Geld sinnvollerweise bei ihrer Hausbank. Du musst dafür auch gar nicht extra an den Schalter: Meist kannst du Euro bei Bancomaten der Hausbank zu fairen Kursen beziehen. Fremdbanken verlangen hingegen oft einen üppigen Gebührenzuschlag. Was man beachten sollte: Viele Geschäfte haben wenig Freude an grossen Euro-Scheinen.
Vorsicht vor Geldautomaten an zentralen Lagen
Bei einem Euro-Bezug in einer ausländischen Wechselstube oder an einem Geldautomaten fallen in der Regel höhere Gebühren an als in der Schweiz. Das kann auf 100 Euro rasch 3 oder 4 Euro Differenz ausmachen. Die Banken müssen die Gebühren an den Automaten jedoch deklarieren. Besonders aufpassen muss man an zentralen Lagen bei Automaten, die nicht zu einer Bank gehören. Diese Anbieter schlagen oft unverschämt hohe Gebühren auf Bargeldbezüge.
Exotische Währungen besser am Reiseziel
Anders sieht es bei einer Reise in ein europäisches Land ausserhalb der Euro-Zone aus: Wer beispielsweise seine Zloty am Bancomat oder in einer Wechselstube in Polen bezieht, macht in der Regel den besseren Deal. Bei exotischeren Währungen sind die Konditionen fürs Geldwechseln in der Schweiz meist unvorteilhaft.
Wie viel Bargeld sollte man überhaupt mitführen?
Vor einigen Jahren galt noch: besser etwas mehr, als zu wenig Bargeld dabei zu haben. An abgelegeneren Orten sollte man dies auch heute noch beherzigen. Abgesehen davon ist ein Geldbeutel voller Fremdwährungen heute jedoch kaum noch sinnvoll. Einerseits wiegt der Verlust bei einem Diebstahl umso schwerer. In skandinavischen Ländern hat man zudem teilweise Mühe, überhaupt noch mit Bargeld zu bezahlen. Mit der hohen Inflation in vielen Ländern ist es auch äusserst ungünstig, grössere Beträge in Fremdwährung heimzubringen. Das Geld verliert laufend an Wert. Und beim Zurückwechseln in der Schweiz kann eine saftige Gebühr anfallen – bei exotischen Währungen gilt zudem womöglich ein mieser Kurs.
Grosse Unterschiede bei Kartenzahlungen
Je nach Bank kann man im Ausland ohne schlechtes Gewissen per Karte bezahlen. Das gilt besonders im Euro-Raum. Die besten Konditionen bieten dabei die rein digital operierenden Neobanken an. Diese sind bei Einkäufen im Ausland grundsätzlich erheblich günstiger als die klassischen Banken, wie der Vergleichsdienst Moneyland in einem am Dienstag publizierten Gebührenvergleich schreibt. Wer die Neobank für Einkäufe und Bargeldbezüge im In- und Ausland nutzt, fährt mit Neon und Revolut am besten. Wer das Konto zusätzlich noch als Lohnkonto und zum Rechnungen zahlen nutzt, fährt mit Yuh und Neon am günstigsten. Achte bei Kartenzahlungen im Ausland unbedingt darauf, dass du in der lokalen Währung bezahlst.