Kaffee schmeckt vielen Menschen, aber den Schweizern besonders: Im Schnitt trinken wir gut drei Tassen pro Tag. Nur die Nationen im hohen Norden konsumieren noch mehr.
Dass wir zur Weltspitze gehören, hat auch viel mit Nespresso zu tun. Der Kapselpionier machte das Kaffeebrauen zum Kinderspiel. Und rief Nachahmer auf den Plan.
War früher der Preis für einen Filter- oder Pulverkaffee mit ein paar Rappen kaum der Rede wert, ist er mit dem Kapselboom deutlich gestiegen. Dank einer gewissen Marktsättigung in der Schweiz dürften die Preise für Kapselkaffee nun wieder ins Rutschen kommen (siehe Tabelle).
In der Schweiz stammen bereits rund zwei von drei Tassen Kaffee aus einer Kapsel, besagt eine Studie vom Vergleichsdienst Comparis.ch. Kein Wunder, ist das Geschäft der Detailhändler mit klassischem Bohnenkaffee stark rückläufig. So sind die Verkäufe von gemahlenem Kaffee (Ein-Kilo-Packung) in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahr um fast sechs Prozent zurückgegangen.
«Die kleinen Packungen mit 250 Gramm sind am Aussterben», weiss Raphael Gugerli (42), Chef des Kaffeeunternehmens Delica. Was die Kaffeepreise im Supermarkt anbelangt, hat er eine gute Nachricht für die Konsumenten: «Es gibt keine Anzeichen, dass es dieses Jahr zum Preisschock beim Kaffee in den Läden kommt.»
Restaurant-Kaffee wird teurer
Dagegen dürften die Beizen-Preise beim Café crème weiter steigen – auch hier sind wir weltweit spitze. Die Tasse kostet im Schweizer Schnitt 4.24 Franken, wie der Verband Cafetier Suisse berechnet hat. Am teuersten ist die Tasse – wie nicht anders zu erwarten – in der Stadt Zürich mit 4.42 Franken. Am günstigsten ist die Kaffeepause im Kanton Bern. Hier knackte der Café-crème-Preis erstmals 2017 die 4-Franken-Marke.