Kantons-Auswertung zusätzlicher Kosten zum Kaufpreis eines Hauses
Gebührenfalle Hauskauf!

Oft kommen beim Erwerb von Wohneigentum zusätzliche Kosten, die der Käufer zuvor nicht auf dem Schirm hatten. Diese können von Kanton zu Kanton beträchtliche Unterschiede aufweisen.
Publiziert: 17.01.2020 um 23:53 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2020 um 11:56 Uhr
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Hauskäufer laufen Gefahr, in die Gebührenfalle zu treten. Die «Handelszeitung» hat darum die Zusatzkosten beim Hauskauf unter die Lupe genommen.
Foto: Getty Images
Ulrich Rotzinger

Prüfe gut, wer sich ewig bindet: Denn bei der Rechnung für den Kauf eines Hauses gehen oft Kosten für Steuern und Gebühren vergessen. Diese können je nach Kanton ziemlich heftig ausfallen – und den Hauskauf am Ende nochmals ganz schön verteuern.

Damit potenzielle Hauskäufer nicht in die Gebührenfalle treten, lohnt sich ein Blick auf diese Auswertung. Die «Handelszeitung» liess Gebühren und Steuern bei einem Hauskauf ermitteln. Voraussetzung: Die Käuferin oder der Käufer bewohnen die Immobilie dann selbst.

«Zehntausende zusätzliche Franken»

«Beim Kauf einer Immobilie kommen teilweise noch mehrere zehntausend Franken an Gebühren hinzu. Am teuersten wird es im Kanton Freiburg», schreibt das Wirtschaftsblatt. Beim Kauf eines Hauses im Wert von 850'000 Franken fallen dort Gebühren von 28'986 Franken an.

Vereine helfen bei Ärger

Gibts Ärger mit Nachbarn, der Immobilie oder gesetzlichen Änderungen, dann sind die Verbände und Vereine wichtige Anlaufstellen. Rund 35 Prozent der Wohneigentümer in der Schweiz sind Mitglied in einer Organisation, die sich für ihre Rechte einsetzt.


Mit über 330'000 Mitgliedern ist der HEV der grösste Wohneigentümer-Verein der Schweiz. Unter anderem bietet der Verein seinen Mitgliedern Rechts- und Bauberatung oder Gebäudeschätzungen an – in begrenztem Rahmen teilweise kostenlos. Der Mitgliederbeitrag beträgt für ein Einfamilienhaus zwischen 65 und 90 Franken im Jahr.
Mit 13'000 Mitgliedern deutlich kleiner ist der Hausverein Schweiz. Er ist im ganzen Land tätig. Die Mitgliedschaft kostet für ein Einfamilienhaus zwischen 80 und 100 Franken im Jahr. Im Zentrum seines Wirkens stehen umweltbewusstes Wohnen und erneuerbare Energien.

Gibts Ärger mit Nachbarn, der Immobilie oder gesetzlichen Änderungen, dann sind die Verbände und Vereine wichtige Anlaufstellen. Rund 35 Prozent der Wohneigentümer in der Schweiz sind Mitglied in einer Organisation, die sich für ihre Rechte einsetzt.


Mit über 330'000 Mitgliedern ist der HEV der grösste Wohneigentümer-Verein der Schweiz. Unter anderem bietet der Verein seinen Mitgliedern Rechts- und Bauberatung oder Gebäudeschätzungen an – in begrenztem Rahmen teilweise kostenlos. Der Mitgliederbeitrag beträgt für ein Einfamilienhaus zwischen 65 und 90 Franken im Jahr.
Mit 13'000 Mitgliedern deutlich kleiner ist der Hausverein Schweiz. Er ist im ganzen Land tätig. Die Mitgliedschaft kostet für ein Einfamilienhaus zwischen 80 und 100 Franken im Jahr. Im Zentrum seines Wirkens stehen umweltbewusstes Wohnen und erneuerbare Energien.

Bleibt man beim Beispiel des 850'000-Fr-Hauses, dann schlagen im Kanton Graubünden die Gebühren mit 19'681 Franken zu Buche. Es folgen Luzern (17'875 Fr.), Wallis (16'439), Baselstadt (15'889) und die Kantone Thurgau und St. Gallen mit 12'815 und 12'081 Franken.

Am besten kommen Immobilienkäufer im Kanton Zürich weg. Gemäss Auswertung betragen dort die Gebühren gerade mal 1765 Franken. Bern und der Kanton Aargau liegen im unteren Mittelfeld bei 4665 respektive 5523 Franken.

Blick in die Gebühren-Details

Die «Handelszeitung» nimmt die Gebühren auch noch auseinander. Nicht überraschend sei, dass der Eintrag ins Grundbuch und die Abwicklung durch den Notar mit Kosten verbunden sind. «Nicht zwingend einleuchtend ist aber, dass bei einer Handänderung eines Grundstücks auch der Steuervogt die hohle Hand macht – und wie.»

Bei der Handänderungssteuer ist der Kanton Freiburg der teuerste mit 25'500 Franken. Die Mehrheit der untersuchten Kantone kenne diese nicht, heisst es.

Bei den Kosten für den Grundbucheintrag gehört Freiburg zu den günstigeren. Hier zahlen Eigenheim-Käufer mit 5100 Franken im Kanton Schaffhausen am meisten. Bern und Baselland sind mit 300 Franken am günstigsten.

So siehts bei den Kosten für Notare aus

Hier stechen Bern und das Wallis heraus. Für den Notar werden in Bern im Schnitt 3465 Franken fällig. Im Wallis sind es sogar 3689 Franken.

Auch in Luzern zahlt man mehr als 3000 Franken für den notariellen Einsatz beim Hauskauf.

Verhältnismässig günstig kommen hier Thurgauer, Schaffhauser und Zürcher weg. In diesen Kantonen belaufen sich die Notarkosten im Schnitt auf etwas über 900 Franken.

Und was kostet es, wenn man wissen will, ob das gewünschte Objekt tatsächlich den angebotenen Preis wert ist? Hier muss man grosso modo nochmals mit zusätzlichen 1200 bis 2000 Franken für die Schätzung eines Einfamilienhauses rechnen.

Online, etwa bei IAZI, kommt man mit 350 Franken deutlich günstiger weg.

BLICK-Serie: Der Traum vom Eigenheim – so wird das Traumhaus kein Albtraum.

So kommen Sie zur günstigsten Hypothek

Die Experten sind sich einig: Je mehr Eigenmittel der Käufer in die Finanzierung einbringt, desto besser ist seine Verhandlungsbasis bei der Hypothek. Denn so wird das Risiko des Anbieters reduziert. Zudem hilft es, wenn der Hypothekarnehmer noch weitere Geschäfte bei der Bank hat – so können 0,1 Prozent rausgeholt werden.

Achtung vor Schnäppchenangeboten: Wenn ein Anbieter mit besonders tiefen Zinsen wirbt, kann es durchaus passieren, dass er diese nach einem bestimmten Zeitraum wieder anhebt. Lieber von Anfang an eine Bank mit realistischen Preisen wählen.

Vergleichen Sie Angebote: Holen Sie sich mindestens drei bis fünf Hypothekarofferten von Banken, Versicherungen und auch Pensionskassen ein. So können Sie sich einen guten Überblick über die Zinslandschaft verschaffen und die günstigste Hypothek heraussuchen. Das empfehlen die Experten vom Hypothekarvermittler Moneypark.

Zinsmarkt beobachten: Die Hypothekarzinsen schwanken täglich. Wenn Sie sich frühzeitig um eine Finanzierung kümmern, können Sie den Zinsmarkt beobachten und bei einem Ausschlag nach unten abschliessen.

Belehnung und Tragbarkeit: Die meisten Anbieter geben einen Abschlag auf tiefe Belehnungs- und Tragbarkeitswerte. Das heisst: Je tiefer die Hypothek, desto grösser die Verhandlungsbasis.

Transparenz: Je mehr Informationen zu Ihrer Einkommens- und Vermögenssituation Sie dem Hypothekarexperten geben, desto massgeschneiderter ist das Angebot und folglich auch umso günstiger der verhandelte Zins.

Vorsorge- und Steuersituation analysieren: Eine Eigenheimfinanzierung hat wesentlich mehr Komponenten als die reine Hypothek. Binden Sie eine umfassende Analyse Ihrer Vorsorge- und Steuersituation in die Hypothekarverhandlungen ein.

Die Experten sind sich einig: Je mehr Eigenmittel der Käufer in die Finanzierung einbringt, desto besser ist seine Verhandlungsbasis bei der Hypothek. Denn so wird das Risiko des Anbieters reduziert. Zudem hilft es, wenn der Hypothekarnehmer noch weitere Geschäfte bei der Bank hat – so können 0,1 Prozent rausgeholt werden.

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Zinsmarkt beobachten: Die Hypothekarzinsen schwanken täglich. Wenn Sie sich frühzeitig um eine Finanzierung kümmern, können Sie den Zinsmarkt beobachten und bei einem Ausschlag nach unten abschliessen.

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Der vorzeitige Hypotheken-Ausstieg geht mächtig ins Geld

Was es kostet, eine Hypothekarschuld vorzeitig aufzulösen, ist eine komplexe Berechnung. In diesem konkreten Fall geht es um eine Schuld von insgesamt 750'000 Franken, gestückelt in vier Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinsen (siehe Tabelle).

Zunächst berechnet die Bank aus Restlaufzeit und Zinssatz der einzelnen Tranchen, wie viel Geld ihr durch die vorzeitige Auflösung entgeht. Diese Zinskosten müssen bis zum Ende der Laufzeit bezahlt werden, so steht es in jedem Hypothekarvertrag.

Doch damit nicht genug: Die Bank verrechnet auch noch die Kosten, die ihr entstehen, um das Kapital von 750'000 Franken wieder anzulegen. Das sind in Zeiten von Negativzinsen tatsächlich Kosten, der sogenannte «Wiederanlagesatz» schwankt im konkreten Beispiel zwischen –0,75 und –0,89 Prozent. Einzig bei der Liborhypothek entfallen diese Zusatzkosten.

All dies summiert sich zur sogenannten «Vorfälligkeitsentschädigung» von insgesamt 66'414.95 Franken. Die Auflösung dieser Hypothekarschuld ist also eine teure Sache, die sich auch mit tiefsten Hypozinsen nicht aufrechnen lässt.

Immerhin: Die Bank bemüht sich um ihre Kunden, macht ein Angebot, die Hypo-Schuld (mit Ausnahme der Liborhypothek) in einer einzigen Tranche zu bündeln, zu einem Zinssatz, der deutlich unter dem Durchschnitt der bisherigen drei Tranchen liegt. Das heisst: Der Kunde muss die Zinsen der Restlaufzeiten nicht bar berappen, diese werden mit dem neuen Angebot gegengerechnet.

Was es kostet, eine Hypothekarschuld vorzeitig aufzulösen, ist eine komplexe Berechnung. In diesem konkreten Fall geht es um eine Schuld von insgesamt 750'000 Franken, gestückelt in vier Tranchen mit unterschiedlichen Laufzeiten und Zinsen (siehe Tabelle).

Zunächst berechnet die Bank aus Restlaufzeit und Zinssatz der einzelnen Tranchen, wie viel Geld ihr durch die vorzeitige Auflösung entgeht. Diese Zinskosten müssen bis zum Ende der Laufzeit bezahlt werden, so steht es in jedem Hypothekarvertrag.

Doch damit nicht genug: Die Bank verrechnet auch noch die Kosten, die ihr entstehen, um das Kapital von 750'000 Franken wieder anzulegen. Das sind in Zeiten von Negativzinsen tatsächlich Kosten, der sogenannte «Wiederanlagesatz» schwankt im konkreten Beispiel zwischen –0,75 und –0,89 Prozent. Einzig bei der Liborhypothek entfallen diese Zusatzkosten.

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Immerhin: Die Bank bemüht sich um ihre Kunden, macht ein Angebot, die Hypo-Schuld (mit Ausnahme der Liborhypothek) in einer einzigen Tranche zu bündeln, zu einem Zinssatz, der deutlich unter dem Durchschnitt der bisherigen drei Tranchen liegt. Das heisst: Der Kunde muss die Zinsen der Restlaufzeiten nicht bar berappen, diese werden mit dem neuen Angebot gegengerechnet.

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