Kampf um UPC-Deal spitzt sich zu
Rettet UPC-Besitzerin den Deal mit Sunrise?

Der Kampf um den UPC-Deal von Sunrise spitzt sich weiter zu. Selbst eine halbe Milliarde als Beteiligung der UPC-Mutter Liberty Global kann Grossaktionär Freenet nicht umstimmen.
Publiziert: 14.10.2019 um 07:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.10.2019 um 12:06 Uhr
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Sunrise erhält von untererwarteter Seite Unterstützung für den Kauf von UPC.
Foto: Keystone

UPC-Besitzerin Liberty Global glaubt an die industrielle Logik hinter dem Zusammengehen von Sunrise und der Kabelnetzbetreiberin UPC. Liberty Global will sich bei Sunrise einkaufen, die geplante Kapitalerhöhung zum Kauf von UPC mit bis zu einer halben Milliarde Franken unterstützen. 

Doch das ändert nichts an der Opposition der deutschen Sunrise-Grossaktionärin Freenet gegen den Deal. Als Reaktion auf die Ankündigung von Liberty Global liess Freenet-Chef Christoph Vilanek verlauten, der Kaufpreis bleibe «viel zu hoch». «Die Art der Finanzierung ist und bleibt falsch», so die Worte des Freenet-CEO.

Sitz im Verwaltungsrat

Geschehen soll die Beteiliung von Liberty Global an der Kapitalerhöhung durch den Kauf von handelbaren Bezugsrechten sowie den anschliessenden Kauf von neu ausgegebenen Aktien. Eine vollständige Nutzung der Bezugsrechte hätte deutliche Konsequenzen auf die Eigentümerstruktur von Sunrise.

Zu aktuellen Marktpreisen würde Liberty Global dann nämlich einen Anteil von 7,8 Prozent am Schweizer Telekomkonzern halten. Das hätte Gewicht und vor allem auch Einfluss im Verwaltungsrat. 

Man habe sich aus diesem Grund darauf geeinigt, dass der britische Breitbandkonzern bei Sunrise einen Sitz im Verwaltungsrat erhalten werde, falls der Liberty-Anteil an Sunrise 5 Prozent übersteigen sollte, heisst es in dem Communiqué.

Beteiligung schon länger gefordert

Ansonsten gebe es keine Änderungen an der Struktur der geplanten Kapitalerhöhung von 2,8 Milliarden Franken zu vermelden. Durch den Schritt sowie durch eine höhere Verschuldung will Sunrise den Kaufpreis von insgesamt 6,3 Milliarden Franken für UPC stemmen. Ursprünglich wollte Sunrise eine Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken durchführen. Diese Pläne hat das Telekomunternehmen inzwischen revidiert.

Eine Beteiligung von UPC am Deal – wie nun angekündigt – war von verschiedener Seite her schon länger gefordert worden. Mit der Übernahme von UPC vom Kabelriesen Liberty Global will Sunrise Marktanteile gewinnen und damit dem Marktführer Swisscom zu Leibe rücken.

Man begrüsse die Beteiligung von Liberty Global an der Kapitalerhöhung, da dies die «überzeugende strategische und finanzielle Begründung» der Übernahme unterstreiche, wurde nun Sunrise-VRP Peter Kurer in einer separaten Meldung vom Montagmorgen zitiert. Dadurch werde letztlich auch das für den Zukauf notwendige finanzielle Engagement der bisherigen Sunrise-Aktionäre verringert.

Stimmrechtsberater sind sich uneins

Letzte Woche hatte der einflussreiche Stimmrechtsberater ISS den Deal als zu teuer beurteilt (BLICK berichtete) und empfiehlt deshalb, die Kapitalerhöhung abzulehnen. 

Andere Stimmrechtsberater stehen allerdings weiter hinter dem Deal: So etwa Glass Lewis, die sich nach «zRating» und Ethos hinter die Kapitalerhöhung für die Übernahme von UPC Schweiz stellt. Man begrüsse die Unterstützung der Stimmrechtsberater zur Kapitalerhöhung, hat das Unternehmen mitgeteilt.

Das Management von Sunrise empfehle den Aktionären daher weiterhin «dringend», der vorgeschlagenen Kapitalerhöhung von 2,8 Milliarden Franken zuzustimmen. Dennoch gibt es weiter Widerstand gegen den UPC-Deal. So will insbesondere der grösste Sunrise-Aktionär Freenet mit einem Anteil von 24,5 Prozent dagegen stimmen.

(SDA/koh)

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