Heute hat der Industrieverband Swissmem eine neue Online-Plattform lanciert. Auf wir-bleiben-erfolgreich.ch will der Verband den Nutzen der bilateralen Verträge mit der EU demonstrieren.
Dazu lädt der Verband auch Videos auf die Webseite, in denen er SVP-Politiker kritisiert. In den sogenannten Faktenchecks widerlegt Swissmem mit Ergebnissen einer BAKBASEL-Studie zum Nutzen der bilateralen Verträge Aussagen von SVP-Politikern.
«Viele Behauptungen, wenig Fakten»
Für die ersten drei Faktenchecks müssen Christoph Blocher (74) und Luzi Stamm (62) hinhalten. «Viele Behauptungen, wenig Fakten» sind die Videos getitelt.
Blocher sagt etwa, die Schweiz gehe nicht unter, wenn die Bilateralen gekündigt würden. Swissmem widerlegt dies mit Aussagen von Unternehmern, die bei einer Auflösung der Verträge massive Kosteneinsparungen machen müssten oder ihre Firma gar ins Ausland verlagern würden.
Auch zum Forschungsvertrag mit der EU äusserte sich Blocher kritisch. Die Schweiz solle das Geld besser bei sich selbst investieren als im Ausland. Falsch, sagt Swissmem. Zwei Drittel der Unternehmen hätten ihre Kernkompetenzen dank Zusammenarbeit mit Forschern in der EU ausbauen können.
Auch Luzi Stamm kriegt sein Fett weg. Der Aargauer Nationalrat behauptet beispielsweise, der Energietechnik-Konzern ABB könne auch nach der Einführung von Kontingenten qualifiziertes Personal aus dem Ausland einstellen. Swissmem zitiert darauf Remo Lütolf, CEO der ABB. Er sagte einst, dank der Personenfreizügigkeit könnten die nötigen internationalen Talente gewonnen werden.
Die BAKBASEL-Studie, welche Swissmem heute vorstellte, kommt zum Schluss, dass die bilateralen Verträge mit der EU für die MEM-Branche eine enorme Bedeutung haben. Rund 80 Prozent der MEM-Unternehmen schätzen die Verträge als wichtig bis unverzichtbar ein.