Sie rufen meistens über Mittag oder am Abend an. Und lassen auch dann nicht locker, wenn man beim ersten Mal nicht ans Telefon geht: Angestellte von Call Centern oder Telefonmakler, die Krankenkassenverträge verkaufen wollen. Das nervt.
Der Vergleichsdienst Comparis reagiert. Und lanciert ein Gütesiegel für Krankenkassen, die auf lästige Werbeanrufe oder andere dubiose Trick verzichten, um neue Kunden zu gewinnen - und dabei nicht selten auch die rechtlichen Grenzen überschreiten.
Damit eine Kasse das Label nutzen darf, muss sie sich verpflichten, bei der Kundengewinnung am Telefon oder per Mail einen Verhaltenskodex einzuhalten. Kassen, die komplett auf Kundenakquisition per Telefon verzichten, erhalten das Label «Keine Telefonwerbung».
«Sie ignorieren den Sterneintrag»
Neun Krankenkassen haben den Label-Vertrag bisher unterschrieben. Die KPT/CPT, EGK Gesundheitskasse, die Glarner Krankenversicherungen, die Stiftung Krankenkasse Wädenswil, Krankenkasse SLKK, rhenusana – Die Rheintaler Krankenkasse und Krankenkasse Luzerner Hinterland. Das Gütesiegel «Keine Telefonwerbung» erhalten die Sumiswalder Krankenkasse und sodalis Gesundheitsgruppe weil sie ganz auf Telefonwerbung verzichten.
«Leider gibt es einige schwarze Schafe unter Maklern und Call-Centern, die zum Bespiel den Sterneintrag gegen Werbeanrufe im Telefonbuch ignorieren», erklärt Felix Schneuwly, Krankenkassen-Experte von comparis.ch.
«Kassen, die nicht auf lästige Werbung setzen, sollen dank des Labels für den Konsumenten klar erkennbar sein.» Angerufene müssen darüber informiert werden, woher ihre Adresse stammt. Lösch- und Sperrwünsche kontaktierter Personen müssen befolgt werden, wie Comparis mitteilt. (pbe)