Kampf der Handy-Bezahlsysteme
Twint gewinnt

Banken und Detailhändler haben sich für eine gemeinsame Lösung zusammengerauft. Das Ganze läuft unter dem Namen Twint. Paymit verschwindet.
Publiziert: 27.05.2016 um 09:11 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 11:54 Uhr
Zahlen ohne Portemonnaie: Mit Twint verbindet sich das Handy per Bluetooth mit der Ladenkasse.
Foto: Keystone

Die Schlacht ist entschieden. Die von der Schweizerischen Post lancierte Bezahllösung Twint hat sich gegen die von den Banken und der Schweizer Börse propagierte App Paymit durchgesetzt. Aus Angst vor einem Markteintritt von Apple mit seiner Bezahllösung Apple Pay haben sich die Beteiligten zu einer gemeinsamen Lösung entschieden. Dahinter stehen die fünf grössten Banken, die Händler Migros und Coop sowie die Börsenbetreiberin SIX und die Swisscom.

Paymit oder Twint? Die beiden Bezahl-Apps reden über eine gemeinsame Zukunft.

Die Zusammenlegung der beiden heutigen Systeme erfolgt im Laufe des Herbstes 2016. Nutzer und Händler von Paymit und Twint können die zwei Systeme bis zur Migration auf die neue Plattform wie gewohnt einsetzen.

Die Plattform steht allen Konsumenten und sämtlichen Händlern offen. Sie ist kanalübergreifend an der Ladenkasse, im E-Commerce, in Apps, an Automaten sowie zwischen Personen einsetzbar. Laut Mitteilung kombiniert sie die Stärken von Paymit und Twint. 

Mit der Twint-App kann online und im Laden bezahlt werden. Es können Rechnungen beglichen und an Automaten Lebensmittel, Parkscheine, Skipässe sowie weitere Güter und Dienstleistungen bezahlt werden. Auch Überweisungen unter den Nutzern werden weiterhin möglich sein.

Der Nutzer kann wählen, wie er seine mobile Zahlung begleichen will: Die neue Zahlungslösung akzeptiert sowohl die Anbindung eines Bankkontos als auch einer Kredit- oder Prepaidkarte. Auch das Aufladen per Vorauszahlung ist möglich. 

Die Weiterentwicklung und Betrieb werden an ein eigenes Unternehmen übertragen, an dem die fünf grössten Banken und SIX beteiligt sind. Die Twint AG ist eine Tochter von Postfinance. Präsident ist Jürg Weber, Thierry Kneissler operativer Chef. Der Deal muss noch von der Wettbewerbsbehörde abgesegnet werden.

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